Österreich schaufelt

Bis zu einem halben Meter Schnee

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Der Winter-Einbruch sorgte in Österreich am Freitag für Chaos - auch weil 1,7 Mio. Autos noch Sommerreifen haben.

Jetzt hat der Winter Österreich fest gepackt. Freitag fielen bis zu einem halben Meter Schnee. Vor allem in Salzburg lösten die neuen Schneemassen Chaos aus. Am Krippenstein in Oberösterreich wurde bisher der Rekord (50 Zentimeter) gemessen. Im Bereich Mondsee gab es mit 40 Zentimeter den höchsten Talwert an Neuschnee. Auch in Hof wurden nach Angaben von Einheimischen 40 Zentimeter registriert.

Schneesturm in Wien
Gegen Mittag wurde Wien von einem regelrechten Schneesturm heimgesucht. Die Straßen wurden dabei aber nur leicht angezuckert, sodass bisher keine Fahrzeuge der MA48 ausrücken mussten.

Keine Winterreifen
Das Problem im ganz Österreich: Wie alle Jahre wieder sind auf einem Großteil der Autos noch keine Winterreifen montiert. 1,7 Millionen Wagen sind noch mit "Sommerwutzlern" unterwegs - nicht nur gefährlich, sondern eventuell auch kostspielig. Versicherungen könnten sich im Falle eines Unfalles am Lenker abputzen und nicht zahlen.

Salzburg im Chaos
Vom Schneechaos betroffen war Freitag besonders das Bundesland Salzburg. Die Feuerwehren im Bundesland zählten bis kurz vor 9.30 Uhr 16 schneebedingte Einsätze. Im Lungau und Flachgau schneit es seit der Nacht zum Freitag sehr stark. Dies wirkte sich dramatisch auf den Verkehr aus: Die Tauernautobahn war beim Knoten Salzburg gesperrt, auf der Westautobahn herrschte wegen den großen Schneemengen schon in der Nacht Verkehrsstillstand. Es blieben immer wiedere Schwerfahrzeuge hängen.

In Radstadt, wo immerhin 33 Zentimeter Neuschnee gefallen sind, war am Vormittag ein Lkw von der Straße abgekommen. Dabei wurde der Tank beschädigt. Es flossen etwa 200 Liter Diesel aus, der von der Feuerwehr entsorgt werden musste. Die meisten Einsätze der Feuerwehren betrafen die Bergung von hängen gebliebenen oder verunfallten Fahrzeugen, zwei Mal mussten auch umgestürzte Bäume beseitigt werden.

Schneeglatte Straßen in Kärnten
In Kärnten waren die Straßen im Klagenfurter Becken teils schneeglatt. Nach zwei Unfällen musste die Südautobahn gesperrt werden und in Klagenfurt kam es zu einem Auffahrunfall.

Bei Pörtschach im Bereich einer Baustelle in Richtung Klagenfurt stellte sich ein Kfz der Straßenmeisterei quer, ein nachkommender Lkw krachte dagegen. In der Folge kam es zu einem kilometerlangen Stau, bis die Unfallstelle geräumt war.

Auch bei der Autobahnabfahrt Minimundus in Fahrtrichtung Klagenfurt geriet ein Pkw ins Schleudern und überschlug sich, auf der Gegenfahrbahn in Richtung Villach verunglückten zwei italienische Autofahrer. Auf der Görtschitztal Bundesstraße bei Hüttenberg krachten zwei Autos frontal zusammen. Zwei Personen wurden verletzt.

Wieder Unfälle in Oberösterreich
Im Inneren Salzkammergut gab es vor allem für Fahrzeuge, die noch keine Winterausrüstung hatten, kein Weiterkommen mehr. Auf der Westautobahn bei Mondsee blieben mehrere Lkw hängen.Die starken Schneefälle ließen die Straßenbahnmeisterei mit den Räumungsarbeiten kaum nachkommen.

Nach den Massenkarambolagen am Donnerstag gab es auch bei den Rutschpartien am Freitag mehrere Unfälle. Im Bezirk Braunau rutschte eine 35-Jährige mit ihrem Auto in den Gegenverkehr. Drei Personen erlitten schwere Verletzungen. Ein Lenker landete mit seinem Fahrzeug in einer Baugrube, konnte aber unverletzt geborgen werden.

Behinderungen in der Steiermark
In der Obersteiermark haben kräftige Schneefälle Freitag früh vor allem auf der Ennstalbundesstraße (B320) zwischen Liezen und dem salzburgischen Altenmarkt für Behinderungen gesorgt. Auf zahlreichen obersteirischen Bergstraßen herrschte Kettenpflicht für Schwerfahrzeuge. Bei Eisenerz kam ein Alkolenker am Donnerstagabend von der Schneefahrbahn ab und stürzte in einen Bach.

Neuschnee in Niederösterreich
Auch in Niederösterreich führte plötzlich auftretendes Glatteis zu einem Unfall auf der Ostautobahn. Insbesondere im Alpenvorland und im Waldviertel waren die Bundes- und Landesstraßen salznass, in höheren Lagen muss mancherorts mit Matsch oder sogar Schneefahrbahnen gerechnet werden. Aus Gutenstein, Lilienfeld, Scheibbs und Persenbeug wurden Neuschneemengen bis zu acht Zentimeter gemeldet.

Auch Zugverkehr beeinträchtigt
Der Zugverkehr auf der Westbahnstrecke ist ebenfalls durch die großen Schneemengen behindert und es musste streckenweise ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Besonders stark schneien soll es im Laufe des Tages auch weiterhin noch in der Obersteiermark und im oberösterreichischen Salzkammergut.

Wie geht es weiter?
Am Samstag steigt die Schneefallgrenze auf 500 bis 800 Meter, am Sonntag sogar auf 1000 Meter. Im Süden und Westen des Landes ist mit viel Sonne zu rechnen. Im Norden und Osten kann es regional zu etwas Niederschlag kommen. Die Temperaturen liegen zwischen 1 und 8 Grad. "Es wird zunehmend milder. Mit dem Schnee ist es bald wieder vorbei," so Meteorologe Andreas Frank vom Zentralamt für Meteorologie.

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