Einheitliches Vorgehen

Blackout: Das ist der Notfallplan für den Lebensmittelhandel

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Am ersten Tag eines Blackouts sollen die Geschäfte geschlossen bleiben.

 Der heimische Lebensmittelhandel hat sich auf eine einheitliche Vorgehensweise im Falle eines Blackouts verständigt. Die Versorgung mit Energie und Lebensmitteln sei derzeit zwar gesichert, es sei aber notwendig, im Krisenfall gerüstet zu sein, hieß es von den Ministerien für Energie und Landwirtschaft in einer Aussendung. Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Landwirtschaftminister Norbert Totschnig (ÖVP) luden deshalb am Dienstag zu einem runden Tisch.

Bei dem Treffen wurden Maßnahmen zur Blackout-Prävention, zur Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung im Ernstfall und zur Steigerung der Energieeffizienz besprochen. Neben Gewessler und Totschnig nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels, der Sozialpartner, der betroffenen Ressorts, des Gemeindebunds und weitere Expertinnen und Experten teil.

Geschäfte am ersten Tag zu

"Der heimische Lebensmitteleinzelhandel steht als systemkritische Infrastruktur in der gesellschaftlichen Verantwortung, für den Ernstfall gerüstet zu sein und die Grundversorgung der Bevölkerung auch im Blackout-Fall sicherstellen zu können", hieß es in der Aussendung. Die Handelspartner hätten sich deshalb im Abstimmung mit dem zuständigen Fachverband in der Wirtschaftskammer (WKÖ) auf eine einheitliche Vorgehensweise im Falle eines Blackouts verständigt.

Der Plan sieht vor, dass alle Lebensmittelgeschäfte am ersten Tag eines Blackouts geschlossen bleiben, um notwendige Vorkehrungen zu treffen. Ab dem zweiten Tag sollen von 10 bis 15 Uhr bei Märkten von Spar, Interspar, Maximarkt, Billa, Penny, Adeg, Sutterlüty, Hofer, Lidl, Nah- und Frisch, Unimarkt und M-Preis Sackerl mit Frischeprodukten ausgegeben werden. Den Inhalt werde man sich aus logistischen Gründen nicht aussuchen können. Zusätzlich sollen fertig zusammengestellte Lebensmittel- und Getränkesackerl mit Wasser, haltbarem Brot, Konserven, Fertigprodukten und Kerzen gegen Barzahlung verkauft werden. Babyartikel und Hygieneprodukte soll es auf Wunsch geben. Ausgegeben werden die Sackerl vor den Geschäften, ein Betreten der Geschäfte oder das Selberaussuchen von Produkten werde im Krisenfall nicht möglich sein.

Nur noch trockene Lebensmittel

Ab dem dritten Tag werden aus Gründen der Lebensmittelsicherheit nur noch trockene Lebensmittel ausgegeben. Die Ausgabe soll in enger Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden erfolgen. Gemeinden und Blaulichtorganisationen werden von 9 bis 10 Uhr mit Lebensmitteln versorgt. Wie schon bisher, wird der Bevölkerung weiterhin empfohlen, Lebensmittel für 14 Tage auf Vorrat im Haushalt zu halten. Die Nationalbank (OeNB) rät außerdem, Bargeld in der Höhe von ca. 100 Euro pro Familienmitglied oder eines doppelten Wocheneinkaufs in kleiner Stückelung zu Hause sicher zu verwahren.

Das Risiko eines Blackouts sei "in Summe sehr gering", so das Klimaschutz- und Energieministerium. Auch eine Strommangellage sei unwahrscheinlich, dennoch sei es weiterhin wichtig, Energie zu sparen. "Die aktuellen Herausforderungen zeigen ganz deutlich: Wir müssen sorgsam mit Energie umgehen", sagte Gewessler. Gleichzeitig seien Effizienzmaßnahmen und der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen wichtig. Das Ministerium biete hierzu vielfältige Fördermöglichkeiten für Private, Betriebe und Unternehmen.

"Die Lebensmittelversorgung ist in Österreich derzeit gesichert", sagte Totschnig. Das sei den Bäuerinnen und Bauern, den Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung und des Lebensmittelhandels und den funktionierenden Wertschöpfungsketten zu verdanken. Der Minister begrüßte die Vereinheitlichung der Vorgehensweise des Lebensmittelhandels im Falle eines Blackouts und kündigte an, neben Branchen- und Wirtschaftsvertretern und den Bundesländern künftig auch die Bevölkerung in regelmäßigen Abständen über die aktuelle Lage der Lebensmittelversorgungssicherheit zu informieren.
 

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