Silverstbrauch

Bleigießen: So deuten Sie die Figuren

31.12.2023

Wissenswertes rund um einen der ruhigeren Bräuche zu Silvester. 

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Zu Silvester beliebt in den heimischen Gefilden: das Bleigießen - im Fachjargon auch Molybdomantie genannt. Da werden kleine Blei- oder besser Zinnfiguren in Form von Glücksbringern, eben Schweine, Kleeblätter, Rauchfangkehrer oder Hufeisen, geschmolzen und in kaltes Wasser gegossen, um die gewonnenen, teilweise bizarren Figuren anschließend zu interpretieren. Den Verpackungen sind häufig kleine Bedeutungslisten beigelegt, die die Deutung erleichtern sollen.

Schon die alten Römer hatten ihren Spaß mit den Bleifiguren

Bei einer Umfrage gaben knapp ein Drittel der Österreicher an, so einen Blick in die Zunkunft zu wagen- vor allem bei Personen mit Kindern im Haushalt ist dieser Brauch beliebt. Im Jahr 2012 gaben Herr und Frau Österreicher dafür rund 3 Millionen Euro aus. Woher der Brauch stammt, ist ungeklärt. Als gesichtert gilt allerdings, dass ihn schon die alten Römer praktizierten. Sie waren auch das erste Volk, das in großem Maßstab Bleiverhüttung betrieb.

In Österreich verwendetes Blei kommt meist vom Erfinder der Schneekugel

Die meisten in Österreich fürs Bleigießen verwendeten Waren kommen aus dem österreichischen Traditionsunternehmen Erwin Perzy aus Wien-Hernals (das ist übrigens jenes Unternehmen, das auch die Schneekugel erfunden hat): Erwin Perzys Großvater entwickelte seinerzeit eine neue Zinnmischung, die die kleinen Gussformen schneller zum Schmelzen brachte.

Vorsicht: GiftigesSchwermetall

Nicht vergessen sollte man dabei allerdings, dass Blei ein giftiges Schwermetall ist. Während des Blei-Erhitzens ist daher ausreichende Lüftung empfohlen. Bleiabfälle sind bei der Problemstoffsammelstelle zu entsorgen und gehören keinesfalls in den Hausmüll. Kleinkinder sollten die Bleifiguren weder berühren noch in den Mund nehmen. Eine gesündere und ökologisch empfehlenswerte Alternative ist Wachs - auch damit lassen sich interessante Gebilde gießen.

 
  

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