Blutbad

Zwei Polizisten angeschossen

11.02.2011

Ein Niederösterreicher zückte beim Eintreffen der Polizei eine Waffe.

Zur Vollversion des Artikels
© ÖAMTC
Zur Vollversion des Artikels

So viel war bis gestern Abend bekannt: Thomas P. aus Enzesfeld-Lindabrunn sollte bereits am 1. Februar eine Haftstrafe wegen Betrugs in Wiener Neustadt antreten. Bisher hatte der 34-Jährige sich allerdings geweigert – am Freitag sollte ihn die Polizei im Auftrag des Gerichts abholen.

„Nur über meine Leiche“, soll der Niederösterreicher zu seiner Frau gesagt haben, obwohl es sich nur um eine zweimonatige unbedingte Strafe gehandelt hätte. „Bevor ich in den Häfen geh, bring ich mich um.“

Not-OP bei zwei Polizisten, 
Amokläufer erschießt sich
Aufgrund der geäußerten Selbstmordabsichten wurde von der örtlichen Polizei die Unterstützung einer Streife aus Bad Vöslau angefordert.

Thomas P. war nicht zu Hause, und so teilten sich die Streifen auf, jene Plätze abzusuchen, die von der Familie und den Bekannten des Gesuchten genannt wurden. Bei den Kalköfen zwischen Enzesfeld und dem Bahnhof Hirtenberg kam es dann zu dem Aufeinandertreffen von P. mit den beiden Beamten aus Bad Vöslau. Wer als Erster schoss, ist nicht klar – und soll von einer Sonderkommission aufgeklärt werden. Es hagelte jedenfalls Kugeln.

Dabei wurde der 25-jährige Beamte Andreas H. von drei Projektilen in den Bauch getroffen – der junge Polizist wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital nach Wiener Neustadt geflogen. Seinen 38-jährigen Kollegen Manfred W. traf eine Kugel in die Brust. Der Beamte wurde ebenfalls mit einem Christophorus-Hubschrauber ins UKH nach Meidling geflogen, ist inzwischen aber außer Lebensgefahr.

Kopfschuss mit eigener Waffe oder Polizeikugeln?
Ob sich der Amokschütze Thomas P. (der eine legale Waffe besaß) bei der Schießerei selbst in den Kopf schoss oder ob er durch Polizeikugeln ums Leben kam, ist ebenfalls noch Gegenstand der Ermittlungen.
Die angeforderte Eliteeinheit Cobra jedenfalls kam zu spät, um ihren schwer verletzten Kollegen noch zur Seite zu stehen.

In Enzesfeld herrschten bei einer ersten Umfrage Schock und große Betroffenheit. Denn alle sorgen sich um die niedergeschossenen Polizisten

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel