Zwischenbilanz

Blutige Ski-Saison: Schon 9 Tote

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Weniger Schnee, harte Pisten: Skifahren jetzt sehr gefährlich, Unfälle heuer schwerer.

Neun Skitote und bis zu 3.000 Verletzte auf Österreichs Bergen: Das ist die traurige Bilanz der bisherigen Skisaison. Laut ÖSTERREICH-Recherchen in Skigebieten und bei renommierten Ärzten fällt heuer besonders eines auf: Der Grad der Verletzungen ist schwerer als in den Vorjahren.

Harter Aufprall bei Sturz: Querschnittslähmungen
Weil das Wetter viel zu warm ist und es wenig Naturschnee gibt, sind die Pisten äußerst hart. Jeder Sturz hat dieser Tage sofort schlimmere Auswirkungen als etwa bei viel Neuschnee. So sind die Unfallchirurgien der Spitäler voll, Oberärzte operieren auch an Wochenenden, und Bergretter arbeiten sieben Tage die Woche.
Beispiel Uniklinik Innsbruck: Vom 31. 12. 2013 bis zum 2. 1. 2014 wurden auf der Unfallchirurgie 300 Verletzte behandelt, ein Viertel weniger als im Vergleichszeitraum 2013. Aber: „Ziehen sich die Wintersportler normalerweise Prellungen, Brüche oder Sehnenverletzungen zu, müssen die Ärzte heuer mehr Brüche der Halswirbelsäule und Wirbelsäule operieren“, berichtet Tilak-Sprecher Johannes Schwamberger. Beängstigend: In Innsbruck, wo die Schwerverletzten der Tiroler Wintersportgebiete behandelt werden, stieg diese Saison die Zahl der Querschnittslähmungen stark an.

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Jährlich 90 bis 100 tote Wintersportler bei uns
Ähnliches beobachtet der Professor und Alpinarzt Franz Berghold aus Kaprun (Salzburg): „Durch die schlechten Schneebedingungen sind die Verletzungen automatisch schwerer. Ich rechne heuer wie jedes Jahr mit 90 bis 100 toten Wintersportlern“, sagt er zu ÖSTERREICH. Christian Schenk, Unfallchirurg und Chef einer Helikopterflotte in Vorarlberg und Ischgl, meint: „Je härter die Pisten, desto mehr Frakturen.“

Unfallarzt: "Viel mehr Kombi-Verletzungen"

ÖSTERREICH: Herr Dr. Schenk, wie verlief die bisherige Skisaison aus Ihrer Sicht?
Christian Schenk: Die Saison hat extrem früh begonnen, weil es früh Schnee gab. In den Vorarlberger Skigebieten und in Ischgl hatten wir eine arbeitsreiche Frühsaison mit vielen Verletzten. Insgesamt würde ich sagen, dass es bis jetzt heuer sogar mehr Verletzte waren als im Vorjahr. Wir arbeiten extrem viel, Tag und Nacht.

ÖSTERREICH: Welche Besonderheiten stellen Sie heuer fest?
Schenk: Es gibt heuer eigene Verletzungsmuster. Die Wintersportler leiden unter Kombinationsverletzungen und „exotischen“ Frakturen. Sie brechen sich dann nicht nur den Oberarm, sondern auch das Schlüsselbein.

ÖSTERREICH: Sehen Sie einen Zusammenhang mit den derzeitigen Pistenverhältnissen?
Schenk: Selbstverständlich. Von der Art der Verletzung können wir auf die Pisten schließen. Bei harten Pisten und wenig Naturschnee wie jetzt nehmen die schweren Verletzungen deutlich zu. Je härter die Piste, desto mehr Frakturen haben die Verletzten.

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Grüne Pisten in ganz Österreich

Das Gasteinertal. Kaum vorstellbar, dass der Kunstschnee am Berg tatsächlich liegen bleibt.

Kitzbühel hat bestimmt schon romantischere Tage erlebt. Wer am Hahenkamm steht, der könnte meinen es sei Frühling.

St Corona am Wechsel in Niederösterreich. Beschneite Piste, daneben bleibt der Berghang grün.

Auch in St. Martin bei Lofer sieht man wie dünn die Schneedecke ist.

Der Wasenmooslift in Thalgau bei Salzburg steht still. Kein Wunder wenn man sich die Schneelage ansieht.

In Hinterstoder ist ganz deutlich zu sehen: Ohne Schneekanonen funktioniert gar nichts mehr.

Abtenau in Salzburg. Abfahrt bis ins Tal Fehlanzeige.

Gondeln über grünen Wiesen in Annaberg im Skigebiet Dachstein-West

Selbst in Vorarlberg gibts vielerorts zu wenig Schnee. Brand kann ein Lied davon singen.

Zell am See gilt eigentlich als schneesicher. Doch auch hier schlägt der Föhn zu.

Hier herrscht Frühling. Im Salzburger Skigebiet Gaissau-Hintersee ist wohl eher Blumenpflücken angesagt.

Wildschönau in Tirol. Der Blick auf die Pisten zeigt wie wenig Schnee derzeit liegt.

Frühlingsspaziergang gefällig? In Salzburg bei 10 Grad kein Problem.

Das Wasser des Traunsees ist klarerweise zu kalt. In der Sonne sitzen am Stadtplatz aber kein Problem.

Innsbruck machts deutlich! Wer Schnee will muss hoch hinaus.

Fast wie im Sommer wirkt die Halbinsel von Maria Wörth in Kärnten.

Ein Gläschen Welschriesling gefällig? So präsentiert sich Glanz an der Südsteirischen Weinstraße Freitagvormittag.

Rund um den Bodensee ist zwar noch bewölkt, hier wirds am Freitag aber am wärmsten!

Am Sonnberglift in Wald am Schoberpass kanns richtig eng werden.

Der berühmte Leuchtturm in Podersdorf am Neusiedlersee strahlt im Frühlingslicht.

Der Schneeberg in Niederösterreich macht seinem Namen derzeit wirklich keine Ehre.

Sonne gabs am Freitag auch in Wien reichlich. Blick vom Burgtheater zum Stephansdom.

Blauer Wolfgangsee, grünes Salzkammergut. Nur ganz oben auf dem Zwölferhorn liegt ein bisschen Schnee.

Bis zur Marillenernte in der Wachau dauerts zwar noch. Bei so viel Sonne aber hoffentlich nicht mehr lange.

Der Blick von Kirchschlag (OÖ) übers Mühlviertel zeigt die frühlingshafte Stimmung.

Am Jauerling ist das künstliche Schneeband nur wenige Meter breit.

Winterfeeling sieht anders aus! Zumindest aus Mayerhofen im Zillertal ist man anderes gewohnt.

Sonne überm Wallersee im Salzburger Flachgau.

Nichts geht mehr an der Talstation Klösterle in Kärnten.

Blick vom A1 Turm auf das 6 Grad warme Wien.

Mediterran wirkt Mitterarnsdorf an der Donau in Niederösterreich.

Die Seebühne in Bregenz scheint schon auf Besucher zu warten.

Wie ein "weißes Band" trennt der Winter die Kreuzeckgruppe (Kärnten) vom Talboden.

Lust auf einen Heurigenbesuch in Gumpoldskirchen (NÖ)?

Graz im frühlingshaften Mittagslicht.

In Kärnten triumphiert die Burg Landskron in der Sonne.

Der Glasenberg nahe Steyr in Oberösterreich.

"A bissal was geht immer" scheint das Motto am Arralift in Harmanschlag in Niederösterreich zu sein.

Eigentlich sollte der Königsberglift in Wildalpen (Steiermark) Skigäste transportieren.

Mit Skifahren wirds nix. Wellnessen geht aber immer in Bad Ischl.

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