Traurige Bilanz der Bluttaten
Blutiger Dezember vor Weihnachten
22.12.2018Vorwiegend weibliche Opfer, nur wenige Verbrechen wurden bisher nicht aufgeklärt.
Wien. Der Messermord an der 16-jährigen Michelle F. im oberösterreichischen Steyr. Auf Schloss Bockfließ in Niederösterreich tötete Graf Tono Goëss (54) seinen Vater, die Stiefmutter und seinen Bruder. In Graz ging ein 30-Jähriger auf einen Pensionisten (67) los und erschlug ihn. Nun schoss ein Mann mitten in der Wiener Innenstadt auf zwei Menschen. Sechs Mordopfer innerhalb kürzester Zeit machen den Dezember 2018 zu einem der blutigsten der Geschichte.
Mehr Morde. Die Zahl der Morde ist heuer rasant gestiegen. Die Polizei zählte bisher rund ein Drittel mehr Opfer von Tötungsdelikten als 2017. Mit der Bluttat am Freitag sind es bereits 76 ermordete Menschen in Österreich.
Hohe Aufklärungsrate. Auffällig: Bis Mitte Dezember waren 43 der Opfer Frauen, nie in diesem Jahrzehnt waren es mehr. Mit einem Anteil von 58 Prozent weiblicher Mordopfer belegt Österreich laut Zahlen von Eurostat europaweit einen traurigen Spitzenplatz. In Wien wurden laut Polizei von 21 Tötungsdelikten in diesem Jahr bis jetzt 20 aufgeklärt.