Mit dem neuen "Ramsar Wetland Communication Hub"-Projekt soll das Bewusstsein für Feuchtgebiete gesteigert werden.
Feuchtgebiete gehören unbestritten zu einem der wichtigsten Lebensräume der Tiere. Allerdings erhalten zahlreiche Flüsse, Auen, Seen und Moore oftmals wenig Wertschätzung und werden etwa für wirtschaftliche Nutzungen trockengelegt.
Durch diese Trockenlegungen werden viele Lebewesen - die auch nur dort vorkommen - aus ihrem Lebensraum verdrängt. Auch in Wäldern wurden systematisch Gräben ausgehoben, um eine Entwässerung herbeizuführen. In längeren Trockenperioden kann sich das allerdings schnell rächen.
Auch bei den jüngsten Extremwetterereignissen zeigte sich der natürliche Schutz von Feuchtgebieten für Menschen. Je mehr Raum die Natur hat, sich temporär auszudehnen - also etwa bei Starkregen - desto weniger Schäden entstehen.
Neues Feuchtgebiete-Projekt
Um auf den Nutzen von Feuchtgebieten aufmerksam zu machen wurde nun das Projekt "Ramsar Wetland Communication Hub" gestartet. Dieses soll in unterschiedlichen Zielgruppen das Bewusstsein für Feuchtgebiete steigern. Die primäre Umsetzungsregion für das bundesweite Projekt ist das nördliche Waldviertel. Im Zentrum des Projekts steht dabei auch das Bildungszentrum "UnterWasserReich" und der dazugehörige Naturpark Hochmoor Schrems.
Konkret sollen etwa Waldpädagoginnen und Waldpädagogen sowie andere Fachleute mittels Workshops von führenden Experten mit Informationen versorgt werden. Aber auch Menschen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sollen angesprochen werden.
Bohrn Mena: "Müssen die natürlichen Lebensräume der Tiere erhalten"
Projektleiter Sebastian Bohrn Mena setzte sich bereits ein klares Ziel: „Wir müssen die natürlichen Lebensräume der Tiere erhalten, das schaffen wir aber nur in der Gemeinschaft. Naturschutz darf nicht länger als Gegenspieler von Land- oder Forstwirtschaft verstanden werden, er ist ganz im Gegenteil eine Art von Zukunftsversicherung für all jene, die mit und in der Natur arbeiten. Je mehr wir jetzt in den Erhalt der Feuchtgebiete investieren, umso besser für uns alle.“
Erste Schulungen haben bereits stattgefunden. Im November und Dezember folgen weitere Workshops und Veranstaltungen in kleineren Gruppen. Im Frühjahr soll dann auch die Öffentlichkeit stärker involviert werden.