Derselbe Räuber wie im Vorjahr überfiel auf spezielle Weise die örtliche Bank
Die „Bombenstimmung“ in der 2.400-Einwohner-Marktgemeinde am Rande des Dunkelsteiner Waldes begann Freitag um 9.13 Uhr in der Früh. Ein bisher unbekannter Täter rief mit seinem Wertkartenhandy den Leiter der Raika, Wolfgang L. (59), an: Er sei es wieder, radebrechte der Anrufer in echtem oder gut gespieltem ausländischem Akzent, der schon einmal Geld wollte, aber von der Bank hereingelegt wurde.
Filialleiter sollte Geld aus dem Fenster werfen
Rückblende: Tatsächlich hatte sich am 22. November des Vorjahres ein Mann telefonisch bei der Bank gemeldet und gedroht: „Wenn Sie nicht binnen Minuten ein Paket mit 50.000 Euro auf die Straße werfen, sprenge ich die Bank und die Kinder in die Luft.“ Folge: Die Volksschule neben der Raika wurde geräumt, im Plastiksackerl – das sich die dickliche, aber hurtige Gestalt schnappte – waren aber nur Papierschnipsel. Eine Bombe war nirgends zu finden.
Filialleiter Wolfgang L. erinnerte sich nur allzu gut an die Ereignisse vor drei Monaten – und blieb wieder cool, als der Anrufer daherstotterte, diesmal sei in der Mülltonne vor der Bank und im Gemeindeamt eine Bombe.
Der Bankangestellte warf wie befohlen ein Plastiksackerl aus dem rückwärtigen Fenster, das sich wieder der etwas beleibtere Täter krallte. Und wieder fluchte der „Bomben-Mann“ beim Weglaufen, weil das Bargeld erneut nur zerschnittenes Papier war. Dafür rannte der Filialleiter hinter ihm her.
Polizei kam mit Hunden und Hubschrauber
Kreuz und quer hechtete der Räuber durch den Ort – und er konnte untertauchen, obwohl zuerst die Postlerin und dann die Polizei, verstärkt mit Hunden und einem Hubschrauber, hinter dem Täter mit der schwarzen gegelten Lockenpracht her waren.
Um 11.30 Uhr wurde die Suche nach dem zum zweiten Mal erfolglosen Räuber abgebrochen. Höllenmaschine wurde erneut keine gefunden. Bleibt nur eine Frage: Probiert er ein drittes Mal, auf diese Weise an Papier(geld) zu kommen?