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Bombendrohung gegen Hofburg: Jetzt spricht Innenminister Nehammer

30.04.2020

Bombendrohung und Machete: Innenminister Karl Nehammer spricht über die beiden Einsätze in der Wiener Innenstadt.

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Nach einer Bombendrohung gegen die Wiener Hofburg ist am Mittwochnachmittag nach rund zwei Stunden gegen 17.00 Uhr Entwarnung gegeben worden. Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurde unmittelbar nach Eingang der Drohung in Sicherheit gebracht. 

Im Interview mit oe24.TV sprach Innennminister Karl Nehammer über die Bombendrohung ebenso wie über den Einsatz am Tag zuvor, als ein Mann mit Machete vor dem Kanzleramt und dem Parlament lauerte. "„Die Polizei war sehr gefordert. Es gab auf der einen Seite einen Mann mit einer Machete, der vor der Bundespräsidentschaftskanzlei auffällig war. Die Polizei hat zusammen mit der WEGA sehr rasch gehandelt und konnte den Mann festnehmen und damit auch wieder Sicherheit herstellen.“

Nehammer lobt dabei das schnelle Handeln der Exekutive: "Auf der anderen Seite gab es gestern eine Bombendrohung. Es wurde rasch gehandelt, die Präsidentschaftskanzlei evakuiert, ein Sperrkreis eingerichtet. Gott sei Dank wurde keine Bombe gefunden, aber auch hier haben die Einsatzkräfte gezeigt, dass sie rasch zur Verfügung stehen.“

Die Polizei sei auch während der Corona-Krise voll einsatzfähig. "„Das macht ja die Polizei aus. Sie ist auf solche Situationen vorbereitet, die nicht zu erwarten sind.  Genau deshalb war das rasche Handeln möglich. Jetzt wird ermittelt – es finden Befragungen durch die Staatsanwaltschaft und die ermittelnden Beamten statt“

Keine konkreten Hinweise auf Täter

Nach der Bombendrohung gegen die Wiener Hofburg, die am Mittwochnachmittag die Evakuierung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen aus seinem Amtssitz bewirkt hat, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Konkrete Hinweise auf den Tatverdächtigen lagen zunächst nicht vor.
 
Wie Markus Dittrich, der Sprecher der Wiener Landespolizeidirektion, Donnerstagmittag auf APA-Anfrage erläuterte, war die Mail mit der Bombendrohung über ein Webportal abgeschickt worden, das kostenlose E-Mail-Dienste anbietet. Insofern dürfte es sich nicht ganz einfach gestalten, den Absender auszuforschen, sollte sich dieser beim Registrieren nicht seines Klarnamens bedient haben, wovon eher nicht auszugehen ist.
 
Auf den Inhalt der Mail angesprochen, die zur Räumung des Leopoldinischen Trakts der Hofburg und einer zweistündigen, am Ende ergebnislosen Durchsuchung sämtlicher Räumlichkeiten durch Sprengstoffexperten und Spürhunde geführt hatte, bekräftigte Dittrich, diese habe keine konkreten Drohungen gegen Personen enthalten. Der Mailverfasser habe auch keine finanziellen Forderungen gestellt. Es handle sich um "keine klare Mail", der Inhalt sei "kryptisch" und "eher wirr". Nähere Informationen gab Dittrich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt.
 
Sollte die Ausforschung des Absenders gelingen, muss dieser zumindest mit einem Strafverfahren wegen gefährlicher Drohung rechnen. Ob auch gravierende Delikte - etwa vorsätzliche Gemeingefährdung - in Betracht kommen, hängt vom genauen Wortlaut der Mail und dem Bedrohungsszenario sowie dem Umstand ab, wie viele Personen sich am Amtssitz des Bundespräsidenten befunden hatten und diesen räumen mussten. Diesbezüglich wurden seitens der Behörden keine konkreten Angaben gemacht.
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