Am frühen Morgen ging eine Drohmail gegen eine Volks- und Mittelschule in St. Pölten ein. Alles deutet darauf hin, dass das Schweizer "Bombenhirn" wieder aktiv ist - zumal zeitgleich, wie jetzt bekannt wurde, ein zweites "Bombenschreiben" gegen ein Schulzentrum in Zeltweg in der Steiermark einging!
NÖ. Nach einer Drohung gegen eine Schule im Stadtteil Wagram in St. Pölten sind am Freitag Ermittlungen gelaufen. Das Objekt sei durchsucht worden, seitens der Direktion sei in Absprache mit der Bildungsdirektion Homeschooling angeordnet worden, teilte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner auf Anfrage mit.
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Das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) wurde eingeschaltet. oe24-Infos zufolge ist wieder eine Mail eingelangt, die verdächtig nach jenem 20-Jährigen klingt, der seit 30. September insgesamt 28 mit Bombendrohungen und „Allahu Akbar"-Grüßen gespickte Mails nach Österreich geschickt haben soll und damit Hunderte Züge stoppte sowie alle großen Bahnhöfe, Einkaufszentren oder das Landesgericht Wien leer fegte. Trotzdem wird in der Schweiz nur auf freiem Fuß gegen den amtsbekannten Psycho-Täter ermittelt.
Aufgrund eines Rechtshilfeersuchens aus Österreich kam es in der Schweiz zu einer Hausdurchsuchung und der junge Mann wurde vorübergehend festgenommen. Das Protokoll seiner Einvernahme sowie das Ergebnis der Hausdurchsuchung sind nach anfänglichen Verzögerungen inzwischen in Linz eingetroffen. Derzeit werden u.a. die Berichte ausgewertet, hieß es dort.
Nichts gefunden - Schule ab 13 Uhr wieder freigegeben
Auch die Schweizer ermitteln noch weiter. Da deren Landsmann nicht ausgeliefert wird, hat die Staatsanwaltschaft Linz einen Antrag auf Übernahme der Strafverfolgung gestellt. Der Behördensprecher im Kanton St. Gallen geht davon aus, dass die Schweiz die Strafverfolgung übernehmen werde. In dem ganzen Behördenwirrwarr fühlt sich der 20-Jährige offenbar pudelwohl - und narrt weiter ganz Österreich.
Die aktuelle Drohung gegen die Schule in St. Pölten ist laut NÖ-Ermittler in den frühen Morgenstunden und somit vor Unterrichtsbeginn eingegangen. Zum Homeschooling gab es auch Betreuung für evakuierte Schüler "in einem sicheren Objekt".
Wie die Behörden am Vormittag dann bekannt gaben, wurde in der Schule (natürlich) nichts Gefährliches gefunden. Ab13 Uhr könnten die Schüler wieder zurück in ihre Klassenzimmer. Da aber Freitag ist und die meisten schon zu Hause sind, wird der reguläre Unterricht erst am Montag wieder aufgenommen.
Großeinsatz auch in Zeltweg
Noch im Gange ist derweil ein Einsatz beim Pflichtschulcluster Zeltweg, der komplett geräumt werden musste, nachdem sich bei der Landespolizeidirektion Freitagvormittag eine E-Mail mit dem bekannten (ähnlichen) Inhalt der vergangenen Serie bzw. des Schreibens in St. Pölten im Posteingang fand. Auch hier kam es zum Freitagfrühschluss für hunderte Volks- und Mittelschüler, als ein Großaufgebot der Polizei mit sprengstoffkundigem Organ, Suchhunden und Rettungswägen vor Ort eintraf.