Salzburg
Brandserie in Wohnhaus: Täter gesucht
17.03.2016
Vier Bewohner wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht.
In einem Wohnhaus im Salzburger Stadtteil Gnigl sind in den vergangenen zwei Nächten mehrmals Brände ausgebrochen, die Feuerwehr musste dreimal ausrücken. Zuletzt brannte es am späten Mittwochabend im Dachstuhl des Mehrparteienhauses. Vier Bewohner wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Landeskrankenhaus gebracht. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
Verdacht auf Brandstiftung
Einen konkreten Hinweis auf einen Täter gebe es derzeit nicht, sagte Polizei-Sprecherin Irene Stauffer am Donnerstag. Der Verdacht geht deshalb in Richtung Brandstiftung, weil in dem alten Haus, in dem insgesamt sechs Personen in gemieteten Zimmern wohnen, an mehreren Stellen zeitverzögert ein Feuer ausgebrochen ist.
Zunächst waren in der Nacht auf gestern, Mittwoch, kurz nach Mitternacht leere Plastikflaschen unter einer Kellerstiege in Flammen aufgegangen. Um 2.30 Uhr wurde die Feuerwehr abermals gerufen, weil der Abstellraum im Erdgeschoß brannte. Auch dieses Feuer wurde rasch gelöscht. Als die Feuerwehr noch im Haus war, wurde im zweiten Stock des Stiegenhauses erneut ein Brand entdeckt. Dieses Mal standen Plastiksäcke mit Müll in Flammen, die mit einem Hochdruckrohr erfolgreich bekämpft wurden. Ein Teil der Bewohner musste vorübergehend evakuiert werden.
Ermittlungen eingeleitet
Ermittlungen wegen des Verdachtes der Brandstiftung wurden bereits eingeleitet. Dennoch kam es in der Nacht auf heute, Donnerstag, abermals zu Bränden. Am Abend verständigte ein Bewohner das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos und schilderte, dass Müllreste brannten. Der Abfall war nach dem Brand in der Vornacht vor dem Haus deponiert worden. Der Bewohner konnte das Feuer mit einem Gartenschlauch selbst löschen.
Rund eine Stunde später qualmte es aus dem Dachstuhl. Als die alarmierte Feuerwehr eintraf, hatten sich bereits Teile des Dachstuhls entzündet. Die sechs Bewohner wurden von der Polizei evakuiert, vier davon wurden zur Kontrolle ins Spital gebracht. Die 30 Feuerwehrleute konnten unter schwerem Atemschutz und mit Hilfe einer Drehleiter den Brand rasch eindämmen. Im Einsatz standen Mitglieder der Berufsfeuerwehr Schallmoos und Maxglan sowie der Freiwilligen Feuerwehr Liefering.
Schaden unbekannt
Wie hoch der Sachschaden ist, war vorerst nicht bekannt. Im Laufe des heutigen Tages wird intensiv nach der Brandursache ermittelt. Ein Brandsachverständiger und ein Sachbearbeiter mit einem Brandmittelspürhund werden das Kriminalreferat bei den Erhebungen unterstützen und das Haus begutachten. Der Spürhund könnte Hinweise auf etwaige Brandbeschleuniger liefern. Zudem werden noch Bewohner des betroffenen Hauses in der Mühlstraße befragt. Vermutungen, wonach es sich um einen Racheakt handeln könnte, wurden bisher nicht bestätigt.