Seit zwei Jahren streiten TV-Star Albert Fortell und sein Bruder Marius Fortelni ums Erbe. Jetzt trafen sie erstmals vor Gericht aufeinander.
Vorhang auf, Bühne frei – Donnerstag früh ging im Wiener Justizpalast der (vorläufig) letzte Akt in der Posse rund um die Fortelni-Millionen über die Bühne: Mit der Einvernahme des TV-Stars Albert Fortell.
Doch bereits der Auftakt vor der Verhandlung gewährte tiefen Einblick in die Verbitterung, mit der die beiden Protagonisten um ihr (Erb-)Recht kämpfen: Fortell (57, bekannt aus der Seifenoper Schlosshotel Orth) traf erstmals vor Gericht auf seinen Bruder, den mäßig erfolgreichen Immobilienunternehmer Marius Fortelni (55). Sofort flogen die Fetzen.
Vor dem Saal gerieten die beiden Brüder aneinander
Unter
Aufbringung all seiner schauspielerischen Künste versuchte Albert Fortell,
dem verhassten Bruder eine einstweilige Verfügung zu überreichen – vor
laufenden Society-Kameras, versteht sich. „Du nennst mich auf deiner Website
Verbrecher. Du musst sie sofort sperren!“, sagte er laut. Marius Fortelni
konterte trocken: „Aber Du bist ja ein Verbrecher.“
Es geht um Erträge in der Höhe von drei Millionen Euro
Der
filmreife Auftritt der Streithähne setzte sich vor Richterin Elisabeth
Bartholner fort: Sie muss entscheiden, ob das Erbe von Mutter Gerda Fortelni
– Erträge aus Liegenschaften, Antiquitäten und Bargeld in der Höhe von
angeblich drei Millionen Euro – zwischen den Brüdern aufgeteilt werden soll.
Oder ob die Mutter das alles 1996 tatsächlich per Schenkung Albert Fortell
(bürgerlicher Name: Adalbert Fortelni) allein vermachte, wie dieser sagt.
Ein später aufgetauchtes Schreiben legt jedoch nahe, dass Albert bloß mit
der Verwaltung des Erbes bis zu ihrem Tod beauftragt wurde – danach solle er
es mit Marius teilen.
„Das ist so was von gelogen, Frau Richterin“
Zu
diesem Schriftstück befragt, erklärt Fortell: „Mutter hat gesagt, sie
bewahrt es in ihrem Nachtkastl auf. Es würde nur zur Anwendung kommen, falls
ich vor ihr sterbe.“ Sie habe Angst gehabt, sonst ohne Geld dazustehen. Da
sie aber zuerst starb, gelte weiterhin die Schenkung. „Das ist so was von
gelogen, Frau Rat“, unterbricht ihn Bruder Marius. Die Richterin: „Sie sind
heute gar nicht geladen. Wenn sie so weitermachen, müssen Sie gehen.“
In einem Zwischenurteil entscheidet die Richterin nun, ob Marius Fortelni ein Recht auf das Erbe hat. Wenn ja, geht die Schlammschlacht weiter: um die Höhe seines Anteils.