Ausgeraubt

Brutaler Überfall in Wiener U-Bahn

20.05.2010

Wie sicher sind unsere U-Bahnen noch? Jetzt dieser Fall: Räuber prügelten einen Koch ins Spital - und raubten sein Luxus-Handy und 400 Euro.

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Schon wieder ein brutaler Raubüberfall in der Wiener U-Bahn. Er passierte schon am 9. Mai, aber erst gestern gaben Polizei und Verkehrsbetriebe die Fotos der mutmaßlichen Täter frei. Die zwei Burschen überfielen um 23. 50 Uhr den Wiener Koch Gernot F. (27).

Der Mann stieg um 23. 50 Uhr bei der Station Siebenhirten in die U 6, um sich von einem Freund auf den Weg nach Hause zu machen. Schon in der Haltestelle kamen ihm die beiden späteren Täter (für sie gilt die Unschuldsvermutung) komisch vor. "Ich hatte ein relativ teures Mountainbike dabei und sie haben sich danach erkundigt", schildert F. den Tathergang gegenüber ÖSTER-REICH.

Kaum war er in die leere U-Bahn eingestiegen, folgten ihm die zwei etwa 20-jährigen Täter und brüllten ihn an: "Gib uns dein Handy und dein Geld!" F. weigerte sich zunächst, doch da versetzten ihm die Halbstarken heftige Faustschläge ins Gesicht und raubten ihn aus. Beute: Ein brandneues iPhone und etwa 400 Euro Bargeld.

"Es ist alles so schnell gegangen", sagt F. "Bei der Station Perfektastraße sind die beiden schon aus der U-Bahn raus und weggerannt. Ich habe im Gesicht geblutet und hatte Schmerzen." Geschockt und benommen fuhr Gernot F. weiter bis zur Station Floridsdorf und ging erst am nächsten Tag zum Arzt.

Der Koch musste seine Wunde nähen lassen. "Nächstes Mal nehme ich einen Pfefferspray mit, wenn ich in der Nacht mit der U-Bahn fahre." Für die Täter wünscht sich F. eine "gerechte Strafe".

Bei den Ermittlungen tappt die Polizei im Dunkeln. Fotos aus der Überwachungskamera des neuen U6-Zuges zeigen zwei junge Männer mit kurzen, dunklen Haaren in Trainingshosen, mit Goldketten und Polyesterjacken.

Hinweise: Tel. 01/ 31310 67210

Opfer spricht: "Kaufe jetzt Pfefferspray

ÖSTERREICH: Was ist Ihnen in der Nacht vom 9. Mai passiert?
Gernot F.: Ich war bei der U-6-Station Siebenhirten, weil ich von einem Freund nach Hause fahren wollte. Schon in der Station sind mir zwei Typen komisch vorgekommen. Ich hab ein Mountainbike mitgehabt und sie haben mich gefragt, wie viel es wert ist. Wie ich dann in den leeren Waggon eingestiegen bin, sind sie mir nachgegangen und haben mich plötzlich angebrüllt.
ÖSTERREICH: Was wollten die beiden von Ihnen?
F.: Der eine hat gesagt: "Gib uns dein Handy und Geld". Ich wollte zuerst nicht, da hat er mir mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Dann haben sie mir mein neues iPhone und das Geldbörsel mit 400 Euro abgenommen - ich hab einen Tag vorher einen Teil vom Lohn bekommen. Bei der nächsten Station sind sie schon wieder raus gerannt. Das ist alles so schnell gegangen.
ÖSTERREICH: Was ist Ihnen passiert?
F.: Ich habe große Schmerzen gehabt und im Gesicht geblutet. Weil es Nacht war, bin ich aber bis nach Floridsdorf nach Hause gefahren. Erst am nächsten Tag hab ich den Überfall angezeigt und war beim Arzt. Der hat die Wunde nähen müssen.
ÖSTERREICH: Können Sie die Täter beschreiben?
F.: Sie haben beide kurze Haare gehabt, Goldketten und das typische Trainingsgewand. Mit mir haben sie auf Deutsch gesprochen, aber untereinander haben sie sich in einer fremden Sprache verständigt. Ich glaube, das war Türkisch oder Albanisch, vielleicht auch Rumänisch.
ÖSTERREICH: Wie fühlen Sie sich jetzt, wenn Sie U-Bahn fahren?
F.: Wenn ich das nächste Mal in der Nacht fahre, nehme ich sicher einen Pfefferspray mit. Aber ärger ist für mich, dass mein iPhone weg ist. Das kostet 800 Euro, ich hab es aber über Erstanmeldung gratis bekommen. So ein Handy krieg ich nicht so schnell wieder.

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