Feldbach
Brutalo-Räuber nach 15 Jahren gefasst
15.04.2013
Frau und 7-jährige Tochter 1998 von Italienern brutal überfallen.
15 Jahre nach einem brutalen Raubüberfall auf eine Geschäftsfrau und ihre siebenjährige Tochter in der Oststeiermark haben für einen heute 42-jährigen Kärntner die Handschellen geklickt: Der Mann soll damals als Komplize des italienischen Täter-Trios für Waffen und das Fluchtauto gesorgt haben sowie das fehlende Bindeglied zwischen Opfer und Täter gewesen sein, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark am Montag mit.
Frau wurde 1998 brutal überfallen und mit Faustfeuerwaffen bedroht
Im September 1998 war die damals 33-jährige Ehefrau eines Automatenverleihers in dessen Büro von drei vorerst unbekannten Männern überfallen worden. Die Täter schlugen mehrfach auf den Kopf des Opfers ein und fesselten sowie bedrohten es mit Faustfeuerwaffen.
Tochter war Zeugin
Laut Ermittler Gerald Kahr sei das Gesicht der Frau "von der Stirn bis zum Kinn eine Ebene gewesen". Die siebenjährige Tochter musste alles mit ansehen und wurde ebenfalls gefesselt. In den Tresor kamen die Räuber jedoch ohne den Schlüssel nicht, deshalb mussten sie sich mit etwas Schmuck begnügen.
Mafiähnliche Organisation
Innerhalb von drei Wochen hatte die Polizei damals die drei verdächtigen Italiener, die laut Ermittler Gerald Kahr einer mafiaähnlichen Organisation angehörten, ausgeforscht. Zwei von ihnen wurden in Padua zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, der dritte Täter wurde vor seiner Verhaftung bei einem Überfall in Italien erstochen.
Mittäter gaben entscheidenden Hinweis
Schon damals war den Ermittlern klar, dass es einen Zusammenhang zwischen der Opfer-Familie aus Bairisch Kölldorf und den italienischen Tätern geben muss. Als die Männer nun bedingt aus der Haft entlassen wurden, nannten sie den Ermittlern den damals 27-jährigen Kärntner aus dem Bezirk Völkermarkt. Er hatte früher offenbar kriminelle Geschäfte mit dem Trio gemacht und soll Auftrags- und Beitragstäter des Überfalls auf die Geschäftsfrau gewesen sein.
Verdächtiger festgenommen
Der heute 42-jährige Verdächtige soll den Automatenverleiher über einen Freund in einem Lokal in Kärnten kennengelernt haben. Wegen dessen Tätigkeit dürfte er große Beute gewittert haben. Als sich im März der Verdacht gegen den Kärntner erhärtete, tauchte er unter. Vergangene Woche gelang den Behörden schließlich die Festnahme des Verdächtigen.
Er leugnete einen Zusammenhang mit dem Raubüberfall und meinte, die Italiener wollten sich an ihm wegen der gemeinsamen vergangenen Geschäfte rächen. Er sitzt in der Justizanstalt Graz-Jakomini in Untersuchungshaft.