Tier geschlachtet
BSE bei Kuh in Kärnten entdeckt
25.01.2007
In Kärnten ist bei einer Kuh BSE festgestellt worden. Es ist dies der sechste Fall in Österreich.
Eine elf Jahre alte Kuh war positiv getestet worden, das Tier stammt ursprünglich aus der Steiermark. Es hatte keine klinischen BSE-Symptome und wurde bereits verbrannt. Die anderen Rinder auf dem Bauernhof im Bezirk St. Veit/Glan müssen nicht gekeult werden. Gesundheitsministerin Andrea Kdolksy (V) betonte, für die Konsumenten bestehe keinerlei Gefahr.
BSE-Kuh aus Knittelfeld
Nach Angaben des Kärntner
Agrarlandesrates Josef Martinz (V) gibt es in dem betroffenen Kärntner
Familienbetrieb 60 Rinder, die BSE-Kuh hatte der Bauer 1998 von einem Hof im
Bezirk Knittelfeld gekauft. In Kärnten hatte die Kuh acht Nachkommen, von
denen fünf bereits geschlachtet wurden, eines ist verendet und zwei sind
noch am Leben. "Alle geschlachteten Nachkommen sind auf BSE getestet worden,
sämtliche Tests waren negativ", sagte Martinz bei einer kurzfristig
einberufenen Pressekonferenz.
Betrieb sofort gesperrt
Der Betrieb war sofort nach Bekanntwerden
des ersten Testergebnisses gesperrt worden. "Die anderen Tiere müssen aber
nicht gekeult werden, da BSE eine Einzeltiererkrankung ist, die nicht durch
Kontakt mit anderen Tieren übertragen werden kann", sagte Martinz. Laut
EU-Vorschriften ist bei BSE-Fällen vorgesehen, nur die so genannte
Geburtskohorte und die Futtermittelkohorte zu keulen. Die Kohorte sind all
jene Tiere, die ein Jahr vor bzw. ein Jahr nach dem betroffenen Tier geboren
wurden.
Fleisch-Konsum ungefährlich
Das Gesundheitsministerium
beruhigte in einer Aussendung die Verbraucher. "Fleisch oder sonstige
Produkte kamen nicht in die Lebensmittelkette", versicherte Kdolsky. Auch
Martinz unterstrich, dass die BSE-Vorsorgemaßnahmen in Kärnten und
Österreich "vorbildlich" seien, es sei ausgeschlossen, dass verseuchtes
Fleisch in den Verkauf gelange: "Die Maßnahmen haben sich im Ernstfall
ausgezeichnet bewährt."
1,2 Mio. BSE-Tests
In Österreich wurden seit Dezember 2000 mehr
als 1,2 Millionen BSE-Tests durchgeführt, seit 1990 besteht ein
Tiermehlfütterungsverbot für Wiederkäuer. Der Vergleich mit anderen Ländern
wie beispielsweise Deutschland mit 363 BSE-Fällen oder der Schweiz mit 459
belege, dass das österreichische BSE-Überwachungsprogramm lückenlos
funktioniere, meinte auch Kdolsky.
Die bisherigen Fälle
2001: NÖ
Der erste Fall von Rinderwahnsinn taucht im
Dezember 2001 im niederösterreichischen Groß Höbarthen (Bezirk Gmünd) auf.
Das Tier, bei dem BSE festgestellt wird, ist ein 70 Monate altes Fleckvieh.
Die gesamte Rinderbestand des Hofes - über 60 Tiere - muss geschlachtet
werden. Kurze Zeit später bestätigt ein Test in einem Speziallabor im
englischen Weybridge die heimischen Untersuchungsergebnisse. Die
österreichische Bevölkerung ist schockiert und verunsichert. Der
Rindfleischverbrauch geht zurück.
2005: Kleinwalsertal
Im Juni 2005 gibt es erneut BSE-Alarm.
Betroffen ist ein Rind, das auf einem Bergbauernhof im Kleinwalsertal in
Vorarlberg gelebt hat. Das Tier war zur Weiterverwertung tot nach
Deutschland verkauft worden, wo ein routinemäßig durchgeführter BSE-Test
positiv ausfiel. Bei dem betroffenen Betrieb handelt es sich um einen
kleinen Bergbauernhof, auf dem es lediglich sechs Rinder gab.
2005: Steiermark
Nur zwei Monate später, im August 2005, wird
bei einem Rind, das zur Schlachtung nach Graz gebracht wurde, BSE
festgestellt. Die fünf Jahre alte Kuh wurde aus Slowenien importiert, der
Fall zählt daher nicht als "österreichischer". Das Tier
war gemeinsam mit zehn anderen Rindern von einem slowenischen Viehhändler
nach Graz gebracht worden. Im Schlachthof werden sofort alle Maßnahmen
getroffen.
2005: Salzburg
Im Oktober 2005 hat Österreich seinen dritten
BSE-Fall: Bei einem im Schlachthof Salzburg-Bergheim getöteten Rind wird die
Erkrankung festgestellt. Das befallene Tier stammt von einem Betrieb aus
Seekirchen (Flachgau). Die Kuh wurde in der Schweiz geboren und einem
Flachgauer Bauern verkauft.
2006: Tirol
Am 13. Mai 2006 wird der vierte BSE-Fall bekannt.
Ein Tier von einem Bergbauernhof im Mühlviertel wird positiv getestet. Die
Kuh war sechs Jahre alt und hieß "Moni".
Der fünfte Fall wird am 7. Juni 2006 aus Osttirol gemeldet. Betroffen ist eine 1993 geborene Kuh aus eigener Nachzucht in einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Gemeinde Nikolsdorf.