Doppelmord an Freu und Mutter

2 Frauen erwürgt: 'Niemand hatte ihm das zugetraut'

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Tatmotiv „Verzweiflung“ – Corona stellte diesen Mann offenbar vor eine unlösbare Aufgabe, bis er nur noch schwarz sah.

Bgld. „Bernhard war einer der engagiertesten Mitmenschen, der mir begegnet ist. Dies, obwohl er eine schwer kranke, pflegebedürftige Frau und eine ebensolche Mutter hatte. Er war der sanfteste Mensch, dem man sich nur vorstellen konnte“, sagt einer der besten Freunde jenes Elektrikers, der trotz seines gutmütigen Charakters zum Doppelmörder wurde.
 
„Niemand hatte ihm das zugetraut“, sind auch die Nachbarn in Strebersdorf und Lutzmannsburg im Burgenland nach der bekannt gewordenen Familien-Tragödie fassungslos: Wie ÖSTERREICH berichtete, erwürgte Bernhard R. (59) seine schwer behinderte epilepsiekranke Ehefrau Gabriele, die wie seine betagte Mutter Anna (92) an den Rollstuhl gefesselt war.
 

Pflegekräfte kamen seit der Corona-Krise nicht mehr

 
Mit aller Kraft kümmerte er sich seit Jahren um die beiden pflegebedürftigen Frauen, doch mit Ausbruch der Pandemie „war er zum ersten Mal wirklich mit der Situation überfordert“, wie der Freund bestätigt. Endgültiger Auslöser für die Geschehnisse Mittwochabend im Haus seiner Mutter – wo er nacheinander die wohl schlafenden Frauen mit bloßen Händen erwürgte – war der Umstand, dass die beiden Pflegekräfte, die die Familie sonst unterstützten, seit der Corona-Krise nicht mehr gekommen seien. Ganz allein schaffte der Indien-Heimkehrer die aufwendige Betreuung (bis hin zur Selbstaufgabe) nicht.
 
Nachdem er die beiden geliebten Angehörigen getötet hatte, fuhr Bernhard R. mit dem Auto zur Margarethenwarte und sah ein letztes Mal von 31 Meter Höhe über das Land, gestand am Telefon der Polizei seine Taten und stürzte sich um 22.30 Uhr in die Tiefe. Er erlag noch vor Ort seinen Verletzungen. (kor)
 

Telefonseelsorge

Wenn Sie unter Selbstmordgedanken oder Depressionen leiden, dann kontaktieren Sie die Telefonseelsorge unter der Nummer 142 ( täglich 0-24 Uhr erreichbar).
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