Verdacht: der argentinische Geliebte von Lydia Dobija könnte der Täter sein.
Am Wochenende wurde ein Latin Lover so viel gefragt, wie noch nie in seinem Leben zuvor. Denn, wie berichtet, Ermittler des Landeskriminalamts Burgenland konnten elf Tage nach dem Fund einer verbrannten Frauenleiche in Nickeldorf die Identität des Mordopfers klären:
Lydia Dobija, 72 Jahre alt, eine gebürtige Polin, die aber seit vielen Jahren schon in der Stromstraße in Wien-Brigittenau lebte. Und die Erkenntnis führte direkt zu einem 52-jährigen Argentinier, mit dem die Pensionistin sicher eine Affäre hatte – aber angeblich oft auch wegen Geldangelegenheiten stritt.
Verdacht
Seit Samstag wird der Mann im LKA Burgenland ins
Kreuzverhör genommen. "Wir befragen ihn intensiv“, so
Polizeioberst Rainer Erhart, "aber es ist noch zu früh, um ihn als
Hauptverdächtigen zu führen.“ Also laufen gleichzeitig auch andere
Erhebungen. Und da Lydia Dobija in Österreich keine Verwandten hatte,
erklärt LKA-Chef Erhart, "müssen wir uns auf den Freundes- und
Bekanntenkreis des Opfers konzentrieren.“
Letzte Stunden
Zu den Lebensumständen der 72-Jährigen sei bisher
nur bekannt, dass sie allein in der Stromstraße gewohnt hat. "Sie
war mobil, allerdings nur mit dem Fahrrad unterwegs. Deshalb können wir
ihren Bewegungsradius etwas einschränken“, sagt Ermittler Erhart. Lydia war
vermutlich schon am Nachmittag des 20. Juli – dem Tag, an dem sie getötet
wurde – in Begleitung ihres Täters unterwegs.
Fragen
Jetzt setzt die Kripo große Hoffnungen darauf, dass
(vertrauliche) Hinweise aus der Bevölkerung Antworten auf folgende Fragen
bringen: Wer hat Lydia Dobilja am 20. Juli gesehen? Fuhr sie mit dem Rad in
der Brigittenau spazieren oder stieg sie vielleicht in ein Fahrzeug ein? War
sie in Begleitung – und wenn ja, in welcher? Wurde sie vielleicht in einem
Gasthaus gesehen und hat sie dort möglicherweise einen Gemüseteller
gegessen?