Auf dem Jakobsweg

Burgenländer fuhr mit Einrad 760 km

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Der 23-Jährige saß täglich bis zu zehn Stunden im Sattel seines Rads.

Der Jakobsweg in Spanien, ein alter Pilgerweg, der zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela führt, zieht jährlich Tausende Wanderer in seinen Bann. Ein nicht alltägliches Fortbewegungsmittel hat der Burgenländer Georg Dujmovits für seine Reise gewählt: Der Bruder von Snowboarderin Julia Dujmovits legte im August die rund 760 Kilometer lange Strecke von Pamplona bis Santiago de Compostela in 18 Tagen auf dem Einrad zurück.

Mit dem Einradfahren habe er von acht Jahren begonnen. Zwischendurch sei er auch eher weniger gefahren. Das änderte sich allerdings, als er für die Reise am Jakobsweg trainierte. Dabei legte er in der Vorbereitung täglich maximal 30 bis 40 Kilometer zurück. Es sei "ähnlich wie bei einem Marathon", wo man auch nicht im Training die volle Distanz laufe, schilderte Dujmovits: "Am Anfang habe ich gelaubt, das wird sehr schwierig werden."

Vor allem die Gelenke wurden bein Bergabfahren sehr stark beansprucht. Im Gelände sei es auch schwierig, Balance zu halten. Der 23-Jährige, der von seiner Freundin mit dem Mountainbike begleitet wurde, war auf der Strecke mit einem speziellen Einrad mit 29 Zoll Durchmesser und breiten Geländereifen unterwegs.

Strecke führte über unwegsames Gelände
Zu 90 Prozent führte die Strecke über Feld- und Schotterwege, die manchmal schon eher einer Geröllhalde ähnelten. Der Untergrund war schwierig zu befahren. Hin und wieder habe er das Rad auch tragen müssen, wenn es nicht anders ging. Anstrengend sei für ihn das lange Sitzen im Sattel - teilweise bis zu zehn Stunden - gewesen: "Das macht einen schon müde auf Dauer." Anders als beim Radfahren könne man sich auch nicht bergab ausrasten, sondern müsse immer zu 100 Prozent konzentriert sein, schilderte Dujmovits.

Dafür sei er mit der wunderschönen Landschaft belohnt worden. Eine besondere Herausforderung stellten die Pässe dar, die es zu bewältigen galt. Insgesamt bewältigte er auf seiner Fahrt rund 9.000 Höhenmeter. Am härtesten, auch wegen der Hitze, sei für ihn die Etappe nach O Cebreiro (1.250 Meter Seehöhe) gewesen. Dabei musste er auch noch umkehren, nachdem er vom Weg abgekommen war.

Originalweg
"Wir haben uns sehr bemüht, den Originalweg zu fahren", so der Südburgenländer. Zu 90 bis 95 Prozent sei er auch am Fußweg unterwegs gewesen, das sei anstrengender als eine Alternativroute auf der Straße. "Wenn man den Jakobsweg macht, dann will man irgendwie auch den Originalweg machen."

Neusiedler See bis Bodensee
Im Schnitt habe er täglich eine Kilometerleistung ähnlich wie ein Radfahrer absolviert, so Dujmovits. Allerdings saß er viel länger im Sattel seines Einrades. Die Reaktionen von Menschen, denen er begegnete, seien "schon ziemlich interessant" gewesen: "Einige waren echt beeindruckt", das habe ihm Motivation gegeben. Die zurückgelegte Strecke sei vergleichbar mit der Entfernung vom Neusiedler See zum Bodensee, samt Fahrt über die Alpen, "vielleicht nur nicht ganz so hoch". Interessant wäre für ihn auch, vielleicht einmal mit dem Einrad durch Neuseeland zu fahren, meinte der Burgenländer.

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