Hochwasser

Erneut Katastrophenzustand in Güssing

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Zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden ist der Raum Güssing im Burgenland schwer vom Hochwasser getroffen worden. Durch ein heftiges Unwetter hat sich die Lage wieder zugespitzt.

Zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden ist im Bezirk Güssing am späten Freitagnachmittag der Katasthrophenzustand ausgerufen worden. "Eigentlich ist der komplette Bezirk vom Hochwasser betroffen mit Ausnahme des Pinkatales", so Bezirkshauptmann Johann Grandits. Zur Unterstützung sind auch bereits erste Kräfte des Bundesheeres direkt aus Güssing im Einsatz. Am Abend sollte ein ganzer Zug zur Verfügung stehen. Ein weiterer sei in Vorbereitung, um die Feuerwehrkräfte abzulösen, die schon sehr lange im Einsatz sind, so Grandits.

Seit Stunden habe eine Gewitterzelle mächtige Regenmengen abgeliefert. Gegen 19.00 Uhr hörte der Regen kurzfristig auf, in Tobaj blitzte sogar die Sonne durch die Wolken. "Aber rundherum ist es wieder schwarz wie die Nacht", schilderte der Bezirkshauptmann: "Es wird wahrscheinlich mit dem Regen weitergehen."

"Alles rinnt"
Während der Regenfälle könne man nur an neuralgischen Punkten sichern. "Wir fürchten uns noch vor dem, wenn die Pegel Spitzenstände erreichen", meinte Grandits: "Alles rinnt. Alles, was es an Gerinnen und Wiesen gibt, ist voll. Teilweise würden schon weiche Hänge weggespült. Das Wasser sucht sich neue Wege". Letztlich lande alles in der Strem. Die Gefahr, dass sie über die Ufer trete, sei "sehr groß." Die durch das neue Hochwasser hervorgerufene Welle werde auch nur langsam abebben.

Als Folge der Ausrufung des Katastrophenzustandes geht die komplette Einsatzleitung auf den Behördenvertreter der Bezirkshauptmannschaft über. Dadurch könne man schneller reagieren und den Einsatz besser koordinieren. Außerdem können sämtliche Zwangsmaßnahmen - etwa die Requirierung von Sand - praktisch ohne Zeitverzug durchgeführt werden. "Das bringt uns sehr viel weiter." Es sei auch leichter, das Bundesheer anzufordern.

Weitere 13 Gemeinden schwer betroffen
Seit Freitag rückten im Burgenland erneut insgesamt 137 Wehren aus. Am frühen Abend lag ihr Einsatzschwergewicht weiter im Bezirk Güssing sowie im Südosten des Bezirkes Oberwart. Neben Güssing waren mindestens 13 Gemeinden schwer betroffen. Die Feuerwehralarmzentrale in Eisenstadt war mit elf Mann besetzt. Ihr Können müssen die Helfer im Südburgenland ohnehin seit Tagen im Einsatz beweisen. Dem Wetter fiel nun auch der Bezirksfeuerwehrleistungswettbewerb in Güssing zum Opfer. Er soll zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt werden.

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