Ein Gastwirt aus Parndorf erwachte in der Nacht – und fand sich in einem Albtraum wieder: Er wurde geprügelt, bis sein Schädel brach.
Ausgeraubt, niedergeschlagen und zum Sterben liegen gelassen: In der Nacht auf Dienstag überlebte der Gastwirt Franz L. (54) in Parndorf den brutalen Überfall einer Ostbande nur durch Zufall. Der kräftige Besitzer zweier Gasthäuser war gegen drei Uhr früh durch Geräusche aus dem Schlaf geschreckt. Nachdem jemand von außen ein Fenster zertrümmert hatte, standen plötzlich drei dunkle Gestalten vor dem Bett des 54-Jährigen – und zögerten keine Sekunde. Mit einem Brecheisen, Stahlruten und einer Schusswaffe prügelten die Verbrecher gezielt auf Kopf und Arme des wehrlosen Mannes ein. Präzise und gnadenlos.
Schwer verletzt und vor Schmerz wimmernd wurde der Chef der Restaurants „Steak-House“ und „Landhaus“ anschließend aus dem Bett gerissen und unter weiteren Schlägen gezwungen, seinen Tresor zu öffnen. Dabei hielt ihm ein Täter eine Pistole an den Kopf und drohte abzudrücken. Schließlich rafften die Räuber rund 20.000 Euro zusammen und fesselten ihr blutendes Opfer, bevor sie flüchteten.
Opfer lag drei Stunden mit Schädelbruch am Boden
Erst gegen
6.00 Uhr früh fand eine Putzfrau den Wirt. „Wäre sie an diesem Tag nicht
zufällig vorbeigekommen, wäre der Mann wahrscheinlich elend an seinen
Verletzungen gestorben. Das muss den Tätern völlig egal gewesen sein“, so
ein Polizeiermittler. Tatsächlich hatte Franz L. einen Schädelbasisbruch
erlitten und schwebte in akuter Lebensgefahr. Dienstagnachmittag wurde er in
der Intensivstation des Krankenhauses Eisenstadt behandelt. Es bestand
weiterhin das hohe Risiko eines letalen Blutgerinnsels. Ermittler Norbert
Janitsch: „Das ist alles gut vorbereitet gewesen. Die Täter sind sehr
zielstrebig und entschlossen vorgegangen.“
Jagd auf slowakisch sprechende Täter
Die brutale Attacke ist
ein weiterer Fall eines Kriminalitäts-Trends, der in den vergangenen Monaten
stark zugenommen hat. Ohne darauf Rücksicht zu nehmen, ob jemand zu Hause
ist, schlagen Einbrecher zu. Konfrontationen sind dabei stets möglich und
einkalkuliert.
Einen Hinweis auf seine Angreifer konnte Franz L. indes geben: Vor dem Transport ins Spital flüsterte er Polizisten noch etwas zu: Es habe sich bei den Einbrechern aufgrund der Sprache vermutlich um Slowaken gehandelt. Fahnder gehen davon aus, dass sich das Trio sofort nach der Tat über die nur fünf Autominuten entfernte Grenze in Richtung Osten abgesetzt hat.