Oberwart
Polizei zerschlägt Suchtgiftring
17.10.2014
Kriminelle verkauften 130 Kilo Cannabiskraut - 5 Männer sitzen in Haft.
Eine geringe Menge Cannabis, die sie bei einer Fahrzeugkontrolle im Auto eines Burgenländers fanden, hat Polizisten auf die Spur einer Drogenbande gebracht. Die Bande, die drei Indoorplantagen betrieb, soll seit zweieinhalb Jahren über 130 Kilogramm Cannabisblüten im Wert von rund 1,3 Millionen Euro verkauft haben. Fünf Verdächtige, unter ihnen der mutmaßliche Haupttäter, sitzen in U-Haft.
Porfessionelle Anlagen
Mit dem Cannabisfund bei einer routinemäßigen Fahrzeugkontrolle im Mai auf der Südautobahn nahm der Fall seinen Ausgang. Bei den Ermittlungen stießen die Fahnder auf drei Indoorplantagen. Eine der Anlagen hatte eine getarnte Außenfassade und befand sich in einem von Bäumen umgebenen, aufgelassenen Weinkeller in Wien. Im Nebengebäude eines Wohnhauses im Bezirk Gänserndorf hatten die Verdächtigen den Boden aufgeschnitten und händisch 1,60 Meter ins Erdreich gegraben, schilderte Gallop.
Die dritte Indoorplantage hoben Fahnder im Keller eines Einfamilienhauses im Bezirk Mistelbach aus. Auffallend seien die "extrem professionelle Installationen" gewesen, sagte Gallop. Der Strom zum Betrieb wurde vor dem Zähler abgezweigt. So entstand Energieversorgern ein Schaden von rund 100.000 Euro.
700 Pflanzen sichergestellt
"Insgesamt haben wir 700 Pflanzen sichergestellt", so der Oberstleutnant. Aufgrund von Berechnungen gehe man aber davon aus, dass über 130 Kilogramm Cannabisblülten in Umlauf gebracht worden seien. Der Kontakt zwischen Dealern und Drogenkonsumenten wurde im Bekannten- und Freundeskreis hergestellt. Die Übergabe der Drogen sei grundsätzlich in den Wohnungen der Beschuldigten erfolgt.
Die Eingänge zu den Anlagen waren "teilweise schwer gesichert", sagte Gallop. Sie verfügten über Eisentüren mit eigenen Schließvorrichtungen. Bei neun Hausdurchsuchungen fand die Polizei drei Pistolen und ein Gewehr, alle mit Schalldämpfer ausgestattet, sowie 2.000 Schuss Munition. "Bei der Festnahme ist kein Widerstand geleistet worden", sagte der Bezirkspolizeikommandant. Auch 40.000 Euro stellten die Ermittler sicher.