Schmuggler immer dreister: Sogar Baby in Auto eingepfercht.
Seit Tagen geht es Schlag auf Schlag. Täglich werden in Österreich illegale Einwanderer aufgegriffen. Allein am Mittwoch wurden zwei Schlepperbanden gefasst, diese Woche waren es schon fünf.
Die Mafiosi schleppen Migranten unter unfassbaren Zuständen ins Land, kassieren dafür bis zu 3.000 Euro pro Opfer. Beispiel: Nach einem Hinweis stoppte die Polizei gestern bei Nickelsdorf im Burgenland einen Fiat Ducato. Im stickigen Laderaum von 3,5 mal 1,8 Metern waren 18 Kurden aus der Türkei und aus dem Irak eingepfercht. Die Männer, Frauen und Kinder rangen nach vier Stunden Fahrt durch Ungarn (sie waren über Serbien in die EU gekommen) nach Luft, als Einziges hatten sie ein Plastiksackerl mit Wasser bei sich. Unter den Flüchtlingen befanden sich auch eine schwangere Frau und ein acht Monate altes Baby. Der Lenker wurde verhaftet.
Am selben Tag in Wien-Döbling. Ein Spaziergänger traut seinen Augen kaum, als er im Bereich des Kuchelauer Hafens 35 Flüchtlinge zerlumpt umherirren sieht – die meisten bloßfüßig. Als die Polizei kommt, verstecken sich die Afghanen, Inder und Pakistani in den Büschen. Die beiden Schlepper (16 und 32 Jahre alt) werden verhaftet.
Zufall
Erst am Montag war ein Hellas-Express mit 30 Flüchtlingen aus Afghanistan ins Netz gegangen. 22 Illegale waren in Hohlräumen unter einer hydraulischen Bodenplatte versteckt. Der Fahrer und die griechischen Mitreisenden (bezahlte Statisten) wurden verhaftet. Kurz darauf schnappten die Burgenländer in Parndorf 22 Somalier, die bei der Autobahn nach Mitfahrgelegenheiten suchten. Und vorige Woche wurden bei 35 Grad 70 Illegale in zwei Bussen entdeckt, die nach einem Unfall zufällig kontrolliert wurden.
Kritik an Ungarn
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner rügt die Ungarn wegen der löchrigen Kontrollen an der Grenze zu Serbien. Gemeinsam mit der polnischen Ratspräsidentschaft will man jetzt aber Strategien entwerfen.