Am Donnerstag fällte die U-Richterin am Wiener Landesgericht die Entscheidung, dass über jenen 23-Jährigen, der den Rapid-Stürmer Guido Burgstaller, so brutal ausgeknockt hat, die U-Haft verhängt wird.
Wien. Damit ist fix, dass der junge Niederösterreicher, der jetzt den geknickten Mann voller Reue und Einsicht gibt - der überdies gar nicht gewusst haben will, auf wen er in einer Kurzschlussreaktion vor der In-Disco Volksgarten eingedroschen hat - auf jeden Fall über Weihnachten in Untersuchungshaft bleiben muss. Der Beschluss ist bereits rechtskräftig und ist bis zum 30. Dezember rechtswirksam, bestätigt Gerichtssprecherin Christina Salzborn. Ob der Angestellte, der zurzeit die Matura nachmacht, dann vor Silvester noch in Freiheit kommt, ist fraglich.
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Nach Mord-Drohungen: Spezielle Sicherheitsmaßnahmen im Knast?
Eher wahrscheinlich ist, dass der Sohn eines angeblich glühenden Rapid-Fans, der laut seinem Anwalt Klaus Ainedter geständig und reuig ist und zumindest den materiellen Schaden seines Opfers so rasch wie möglich wiedergutmachen will, bis zum Prozess hinter Gittern bleiben wird. Und das, ist zu hoffen, unter speziellen Sicherheitsmaßnahmen - denn vor allem unter Rapid-Anhängern ist die Stimmung gegen den 23-Jährigen aufgeheizt, in Ultras-Foren wird gegen ihn gehetzt - und es soll bereits Morddrohungen geben. Nicht unwahrscheinlich ist, dass auch unter den Knastbrüdern so mancher Hardcore-Fußballfan ist...
Verhängt wurde die Untersuchungshaft übrigens wegen Tatbegehungsgefahr. Gemeint ist damit, dass jemand deswegen in Justiz-Gewahrsam bleibt, weil die Gefahr besteht, dass die Person – wenn sie in Freiheit wäre – wieder straffällig wird.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Tatverdächtigen wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung. Wie berichtet, erlitt Guido Burgstaller einen Schädelbasisbruch. Der 23-Jährige hatte am Dienstag in Begleitung seines Vaters eine Polizeiinspektion aufgesucht und sich gestellt. Der junge Mann ist bisher unbescholten, er weist keine Vorstrafen auf. Zu der Auseinandersetzung mit Burgstaller war es aus nichtigem Anlass bzw. Eifersucht um eine Frau gekommen, einen sportlichen bzw. fußballerischen Hintergrund gab es laut aktuellem Ermittlungsstand nicht.