Nach Vorfall in Haft

Callboy erschlagen: Verstummt Axt-Killer (45) für immer?

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Jener Finanzbeamter, der in Wien im Crystal-Meth-Rausch einen 16-Jährigen mit 50 Axt-Hieben erschlagen hat, ist nach wie vor statt in der U-Haft im Spital - unter dramatischen Umständen. Wobei sich auch der Mordprozess gegen ihn aufgrund seiner Halsverletzungen schwierig gestalten wird.

Wien. Konkret geht es darum, dass sich der mittlerweile gekündigte Sachbearbeiter in einem Service-Center des Finanzamtes im 3. Bezirk, nach der Verhandlung mit der U-Richterin, die über den Mann wegen Mordverdachts die Untersuchungshaft verhängt hat, in der Zelle selbst mit einem Buttermesser im Halsbereich attackiert hat. Dabei erlitt er lebensgefährliche Verletzungen, wurde aber rechtzeitig entdeckt. Er kam auf die Intensivstation des AKH. Wie oe24 nun aus Spitalskreisen erfuhr, hatte sich der gebürtige Linzer bei dem Suizidversuch die Stimmbänder durchtrennt bzw. irreparabel beschädigt, sodass große Gefahr besteht, dass Ingo S. trotz mehrfacher Operationen nie mehr sprechen wird können.

Leiche mit Axt im Kopf Sonnwendviertel
© Viyana Manset Haber
× Leiche mit Axt im Kopf Sonnwendviertel

Wie berichtet, soll der 45-Jährige Anfang Oktober in seiner Wohnung im Sonnwendviertel beim Hauptbahnhof 50 Mal mit einer Axt auf den Bulgaren Naiden P. eingeschlagen haben - warum, ist noch Gegenstand de Ermittlungen. Er selbst kann sich wegen ausgiebigen Alkohol und Drogenkonsums an die Horror-Tat nicht mehr erinnern, sogar wie die Waffe, die er kurz davor in einem Baumarkt gekauft hatte und die eigentlich im Keller verstaut gewesen sein soll, in die Wohnung und in seine Hände kam, liegt angeblich in einem großen Blackout verborgen.

Ingo S. Somnnwendviertel

45-Jähriger flüchtete mit Leihauto nach mutmaßlicher Bluttat nach Linz.

© zVg
× Ingo S. Somnnwendviertel

Kennengelernt haben dürfte der Freier den jungen Bulgaren in einem Gay-Lokal in Margarethen, wo er sich Hals über Kopf in den Burschen verliebte. Die regelmäßigen Treffen dürften dem Finanzbeamten sämtliche Ersparnisse gekostet haben - zuletzt wollte er sogar Wohnung und Job aufgeben und wieder zu seiner Familie nach Linz ziehen. Kam er an jenem blutigen Tattag darauf, dass er nach Strich und Faden ausgenommen worden war den explodierte Ingo S. deshalb?

Diese und andere Fragen sollten im Prozess gegen ihn beantwortet werden - wer für ihn spricht, wenn er aufgrund der selbst zugefügten Verletzungen verstummt bleibt, ist eine weitere Frage der Ungewissheit. Vertreten wird der 45-Jährige von Star-Anwältin Astrid Wagner.

Es gilt die Unschuldsvermutung.

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