Nach langer Flucht

Caruso-Stalkerin in Mexiko verhaftet

22.02.2009

Unbeantwortete Liebe machte sie zur Stalkerin: Die Tiroler Mutter Heidi S. wurde nach monatelanger Flucht gefasst. Ihr drohen drei Jahre Haft.

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Am Donnerstag endete die Flucht von Heidemarie S.: Um 23.30 Uhr Lokalzeit wurde die Innsbruckerin in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana festgenommen. Wenige Stunden später öffneten ihre Feinde die Sektflaschen: „They got her!“ („Sie haben sie!“), jubelten die Fans des US-Schauspielers David Caruso auf ihren Websites: Nach Monaten der gnadenlosen Verfolgung hatten sie jene Frau gestoppt, die sie als die künftige Mörderin ihres Helden betrachteten.

"Ich werde Dich umbringen": Der Drohbrief wurde zu Heidemarie S. zurückverfolgt - sie hatte ihn nämlich per Einschreiben verschickt.

 

Verliebt
Die Vorgeschichte handelt von einer Frau, die nervlich am Ende ist – Heidemarie S. hat gezeigt, wie schnell abgöttische Verehrung zu abgrundtiefem Hass werden kann. Die 41-Jährige verliebte sich 2006 in den Helden der Krimi-Serie „CSI Miami“, David Caruso – und schrieb ganze 100 Briefe an den 53-Jährigen. Stets mit der Bitte um ein Autogramm. Doch die Antwort blieb aus.

Morddrohung
Was folgte, war die Rache einer Verschmähten. „Heidi“ schickte „Horatio Caine“ und seiner neuen Freundin Liza Marquez einen Brief: "Ich werde Dich und Deine hässliche Latino-Schlampe umbringen.“ Mit einem Stift fügte sie noch hinzu: „Du hast mich sehr schlecht behandelt ...“

Damit handelte sich Heidemarie S. zwei Feinde ein: Die Justiz, die sie wegen gefährlicher Drohung anklagte (Höchststrafe: drei Jahre Haft). Und die Fan-Gemeinde des Schauspielers, die einen wahren Kreuzzug gegen die Frau startete.

Pranger
Denn "Heidi“ türmte: Im April 2008 erschien die Frau (die unter einer Persönlichkeitsstörung leidet) nicht zum Prozess, sondern setzte sich nach Mexiko ab. Deshalb wurde die Stalkerin selbst zur Gejagten: Fans stellten sie in Blogs an den Pranger, verschmähten sie mit Fotos ihrer Kinder: „Heidi Hitler hat diese Kinder aufgegeben“, ätzten sie über die flüchtige Mutter.

Auslieferung
Vor allem eine gewisse „Sara Kanne“, Betreiberin eines Anti-Heidi-Blogs, tat sich hervor: Sie drängte Politiker der Provinz Baja California in Hunderten Briefen, die Flüchtige endlich festzunehmen. Schließlich fand sie den Aufenthaltsort der Frau heraus und informierte die Polizei. Die mexikanische Justiz will S. nun nach Österreich ausliefern.

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