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Chronologie im Fall Julia Kührer
10.05.2010
Der Fall kommt nach vierjähriger Suche wieder ins Rollen.
Mit der Festnahme von drei Verdächtigen ist der Fall rund um die vermisste Julia Kührer aus Pulkau in Niederösterreich nach fast vier Jahren neuerlich ins Rollen gekommen. Im Folgenden eine Chronologie der Ereignisse:
27. Juni 2006: Die 16-jährige Julia Kührer aus Pulkau in Niederösterreich kommt von der Schule nicht mehr nach Hause. Sie wird zuletzt beim Aussteigen aus einem Linienbus von Horn kommend auf dem Hauptplatz ihrer Heimatgemeinde gesehen. Julia ist zum Zeitpunkt ihres Verschwindens ungefähr 1,65 Meter groß und etwa 50 Kilo schwer. Das Mädchen hat eine Narbe an der Unterlippe, Muttermale im Gesicht, schwarz gefärbte schulterlange Haare und braune Augen. In der Folge gehen nur sporadisch Hinweise zu dem Fall ein.
November 2006: Trotz Suche bleibt die Jugendliche verschwunden. Ein Ermittlungsteam des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LKA NÖ) bearbeitet den Fall.
Februar 2008: Der Wiener Anwalt Gerald Ganzger, der auch das Entführungsopfer Natascha Kampusch vertrat, wird von den Eltern beauftragt, sich des Falles anzunehmen. Die Eltern ersuchen, bisherige Hinweise noch einmal zu bewerten und den Akt durch die Polizei evaluieren zu lassen.
Juni 2009: Das LKA NÖ wendet sich an die Öffentlichkeit mit dem Ersuchen um neue Hinweise auf die fast seit drei Jahren verschwundene Julia. In den Medien tauchen immer wieder Berichte dahingehend auf, wonach das Mädchen in Wien, später im Bundesgebiet und auch im Ausland gesehen worden sein soll. Laut Ermittlern hat sich keine einzige Information bestätigt. Auch keine persönlichen Gegenstände der Vermissten seien aufgetaucht.
Jänner/Februar 2010: Nachdem die Spuren erschöpft sind und die Ermittlungen stocken, rollt das Bundeskriminalamt (BK) den Fall um die vermisste Niederösterreicherin neu auf. Vier Kernermittler der Einheit "Zielfahndung Opfer" kümmern sich ausschließlich darum. Sie arbeiten 20 Akten neu auf und führen Befragungen durch.
März 2010: Neuerlich wendet sich die Polizei an die Öffentlichkeit. Mehr als 150 Hinweise gehen beim BK binnen weniger Wochen ein. Diese reichen vom Wahrsager über Energetiker bis zu glaubwürdigen Aussagen von Zeugen.
März 2010: Ein Jugendlicher liefert einen entscheidenden neuen Hinweis: Julia soll vor ihrem Verschwinden nicht beim Aussteigen aus dem Schulbus zuletzt gesehen worden sein, sondern zu einem späteren Zeitpunkt: Um 13.30 Uhr am 27. Juni 2006 soll das Mädchen am Hauptplatz in Pulkau vis-a-vis der Post mit drei Jugendlichen gestanden sein, die aus einem silbernen Auto gestiegen waren. Um dieses Trio konzentriert sich nun die Arbeit der Ermittler.
26. April 2010: Der Bürgermeister von Pulkau veranstaltet gemeinsam mit dem BK einen Informationsabend für die Dorfjugend. Die Mauer des Schweigens soll gebrochen werden.
10. Mai 2010: Drei Verdächtige werden festgenommen. Es soll sich dem Vernehmen nach um die drei Jugendlichen handeln, mit denen Julia zuletzt gesehen worden ist. Sie stehen unter dem dringenden Verdacht, bis dato bewusst Informationen rund um das Verschwinden des Mädchens zurückgehalten zu haben.