Polizeitaucher suchen nach 8 Jahren Leiche von Aeryn.
Es ist der vermutlich spannendste Vermisstenfall der jüngeren Kriminalgeschichte: Am 29. Oktober 2007 verschwand der UNO-Mitarbeiter Aeryn Gillern (34) nur mit einem Handtuch bedeckt bei Neuschnee aus einer Sauna im „Kaiserbründl“.
In Panik soll der Amerikaner, der für die UNIDO in Wien als Forschungsassistent gearbeitet hatte, nach einem Streit durch die Stadt gerannt und schließlich in den Donaukanal gesprungen sein. Bewiesen wurde dies nie, doch jetzt wollen Cold-Case-Ermittler das Rätsel endgültig klären. Zehn Taucher der Cobra suchten im Bereich der Urania nach Aeryns Leiche.
Selbstmord-These
wurde nie bewiesen
Es ist Kathryn Gillern, die Mutter des New Yorkers, die jedes Jahr wieder nach Wien reist, die Suche nach ihrem Sohn nie aufgegeben hat und auf zahlreiche Ungereimtheiten gestoßen war. Während die Polizei schnell von einem Selbstmord ausging, sprachen Indizien dagegen. Aeryn Gillern lebte in einer glücklichen Beziehung, war für den Abend seines Verschwindens verabredet. Tickets für einen geplanten USA-Flug wurden in seiner Wohnung entdeckt. Der einzige Zeuge, der den Amerikaner in der Donau treibend gesehen haben will, widersprach sich.
„Wir gehen nach wie vor nicht von einem Fremdverschulden aus, gehen aber mit einer anderen Sichtweise an die Fälle heran“, sagte Sprecher Mario Hejl vom Bundeskriminalamt. Die Taucher fanden bisher noch nichts, die Ermittler wollen aber nicht aufgeben.