Italienerin betreute Dutzende Opfer
Coronavirus: 7 dringende Ratschläge einer Notärztin
16.03.2020
Ärztin Francesca Mangiatordi kämpft in der Notaufnahme des Spitals Maggiore in Cremona seit Tagen um die Leben der Coronavirus-Patienten. In einem Interview nennt sie 7 Ratschläge für uns alle.
Bald könne es auch in anderen europäischen Ländern wie in Italien aussehen: 24.747 infizierte Patienten, mehr als 1.800 Tote. Im Gespräch mit der "Bild" listet Francesca Mangiatordi (46) jetzt sieben dringende Ratschläge auf, wie wir dem Virus Widerstand leisten sollten:
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Zu Hause bleiben:
Kontakt zu anderen sei größtmöglich einzustellen. Zu Hause zu bleiben sei das «Allerwichtigste», damit sich nicht immer mehr Menschen anstecken. «Gehen Sie nur in Ausnahmefällen raus.»
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Medikamente und Essen liefern lassen:
Sich alles, was möglich ist, nach Hause liefern lassen. Wichtig: keine Begrüßungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln. Und immer Abstand von einem Meter halten.
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Hände waschen
Und zwar so oft wie möglich. Das Virus sei resistent, alles könne kontaminiert sein. Optimal wären Latexhandschuhe. Auch wenn man vermeintlich nur nach Obst im Supermarkt greife: «Sie wissen nicht, wer es vor Ihnen angefasst hat.»
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Auf Ärzte hören:
Mangiatordi: «Wenn Sie unsere Empfehlungen umsetzen, dann können wir die Lage kontrollieren. Wer sich nicht an unsere Appelle hält, der landet früher oder später bei uns in der Notaufnahme – zusammen mit Hunderten anderer.»
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Geduld haben:
Die Situation werde bis auf Weiteres so bleiben. Wer sich sicher und gesund fühle und «deswegen nach vorne stürmt, der riskiert, den Zustand zu verlängern».
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Informiert bleiben:
Sich strikt an die Regeln und Ansagen der Behörden halten. «Wer gesund und informiert ist, bleibt auch in 99 Prozent der Fälle gesund.»
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Virus nicht unterschätzen:
Viele würden das Virus unterschätzen - wie anfangs auch in Italien. «Jetzt kämpfen wir verzweifelt mit den Konsequenzen. Nehmen Sie Corona nicht auf die leichte Schulter, sondern bereiten Sie sich vorzeitig auf eine massive Corona-Welle vor», so der eindringliche Appell der Ärztin. «Krankenhäuser müssen Vorräte und Personal aufstocken, Freiwillige sollen jetzt schon rekrutiert werden, die Menschen müssen gewarnt werden.»