Nur wenige Minuten später wurde ein Postamt in der City ausgeraubt.
Der Wiener City-Juwelier Marwan B. hoffte am Samstag eigentlich noch darauf, ein gutes Geschäft zu machen. Doch kurz nach 9 Uhr stürmten zwei maskierte Männer in sein Geschäft am Stubenring 22 (Innere Stadt). Einer zückte eine Pistole, hielt sie dem Juwelier über den Tresen vors Gesicht, zischte ihn an: „Mach den Tresor sofort auf!“
Faustschlag. Gleichzeitig kam sein Komplize mit einer Tasche hinter das Verkaufspult des kleinen Geschäfts und versetzte dem völlig überraschten Schmuck- und Uhrenhändler einen Faustschlag – quasi zur Untermauerung der Forderung. Im Hinterzimmer wurde dann rasch der Panzerschrank aufgesperrt. Der Schläger packte alle Geldbündel in die mitgebrachte Tasche.
Sein bewaffneter Komplize sicherte den Fluchtweg zum Eingang hin ab. Und weil offenbar noch Zeit blieb, räumten die Räuber auch noch drei Vitrinen mit Goldschmuck leer.
Juwelier unter Schock
„Der Juwelier erlitt beim Faustschlag zum Glück nur leichte Blessuren. Von den Tätern fehlt jede Spur“, berichtet Polizeisprecherin Regina Streyrer. Der 28-jährige Uhren- und Schmuckhändler stand nach dem Überfall unter Schock. Sein Geschäft ist zwar mit einer Alarmanlage gegen Einbrüche gesichert, doch zum Leidwesen der Ermittler gibt es keine Videoüberwachung.
Raubserie
Allerdings: Trotz gestochen scharfer Bilder vorangegangener Juwelier-Raube sind auch diese Täter noch nicht gefasst worden. Die Wiener Ermittler haben bezüglich Juwelier-Raube jede Menge zu tun. Allein seit September haben Täter sieben Wiener Juweliere überfallen und ihre Opfer teils brutal zusammengeschlagen. Die gesamte Beute der Räuber geht in die Millionen.
Polizei sucht Zeugin
"Der Juwelier (28) bat die Frau um ein wenig Geduld und ging in das Geschäft. Er legte seinen Mantel im Büro ab, als plötzlich die beiden Täter vor ihm standen", hieß es in einer Mitteilung der Wiener Polizei. Die Frau wird gebeten sich zu melden (Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Ost, Tel.:01/31310- 62800). Sie hat blondes Haar, ist 1,70 bis 1,75 Meter groß, 30 bis 40 Jahre alt und war bekleidet mit einem grauen Pelzmantel.
Postamt in der Krugerstraße überfallen: "Ich will nur Geld!"
Nur fünf Minuten nach dem brutalen Juwelier-Raub überfiel ein vorerst unbekannter Mann ein Postamt in der Wiener City: Mit einem schwarzen Schal vermummt stürmte der Täter Samstag um 9.20 Uhr in das Postamt Krugerstraße in der Wiener Innenstadt. Der Räuber forderte auf Hochdeutsch Geld, unterstrich seine Forderung mit einer schwarzen Pistole. Der Postangestellte händigte ihm einen vierstelligen Euro-Betrag aus. Der Pistolero flüchtete. Das war der fünfte Postraub in einem Monat in Wien.