Sie sind Vollprofis, der Schrecken der Hausbesitzer und halten die Polizei auf Trab.
Sie kommen in der Dämmerung oder nachts, bohren geräuschlos ein Loch in den Fensterrahmen – und am nächsten Morgen ist die Wohnung leergeräumt. 55 Einbrüche beging auf diese Weise ein albanischer Asylwerber (39) in Salzburg und Oberösterreich, bevor er jetzt gefasst werden konnte. Auch in Rinn in Tirol wurden in dieser Art und Weise 100 Einbrüche verzeichnet. Jetzt sind die Phantome wieder unterwegs – sie schlugen in Mils bei Hall und Sistrans zu. Christoph Kirchmair von der Polizei: „Wir sind in Alarmbereitschaft, raten zu Einbruchssicherungen.“
Polizei: "Banden aus dem Ausland schlagen zu"
Sogenannte „Dämmerungseinbrüche“ sind dieser Tage ein österreichweites Phänomen. Gerade jetzt, wo es früher dunkel wird, steigt die Gefahr alarmierend an. „Dämmerungseinbrüche finden vermehrt an Wochentagen statt und werden von ausländischen Banden verübt“, sagt Michael Mimra, Chef des Ermittlungsdienstes im Landeskriminalamt Wien. Johann Golob von der Wiener Polizei bestätigt: „Mehr als die Hälfte der Einbrüche passieren jetzt zwischen 16 und 21 Uhr.“
Die Zahlen sind erschreckend: Alleine Linz meldet laut Landespolizeichef Andreas Pilsl „vier Einbrüche pro Tag“, in Salzburg waren es in den letzten Tagen sogar 15. Hotspot für die Dämmerungseinbrecher ist aber Wien, wo jetzt im Schnitt mehr als 20 Einbrüche verbucht werden. Die Wiener Polizei hat deshalb einen Masterplan entwickelt und kämpft mit einer „Aktion scharf“ gegen die Einbrecher.
Polizei mit "Aktion scharf"
In Wien wurde im Vorjahr in 7.173 Wohnungen und 1.350 Häuser eingebrochen – der Großteil davon geht auf das Konto der „Dämmerungseinbrecher“. Die Polizei hat ihre Bereitschaftseinheit auf 170 Mann aufgestockt. So können „acht bis 20 Polizisten schlagartig in Hotspots tätig werden“, versichert Karl Mahrer, Vizepräsident der Wiener Polizei.
Um Hotspots zu erkennen, werden tagesaktuelle Übersichten über Einbrüche erstellt. Zudem kommen Schwerpunktaktionen und „Trichterbildungen“ am Gürtel, wo dann alle Fahrzeuge kontrolliert werden. Zudem werden „Präventionskarten“ mit Tipps verteilt.