Trickbetrüger gaben sich als Pfarrer aus, um Geld zu ergaunern.
Im Burgenland haben die "Neffentrick"-Betrüger ein neues Betätigungsfeld entdeckt. Unbekannte versuchen, Pfarrern Geld herauszulocken. Im Bezirk Neusiedl am See gab sich ein Krimineller selbst als Pfarrer aus, um seiner Bitte um finanzielle Unterstützung Seriosität zu verleihen. Doch der echte Priester ließ sich nicht täuschen und meldete den Fall der Polizei.
Beim dem Geistlichen läutete am Montag das Telefon: Der vermeintliche Amtskollege bat ihn, ihm mit einer dreistelligen Summe auszuhelfen. Das Geld würde dringend gebraucht, um den Leichnam eines bei einem Unfall in Spanien ums Leben gekommenen Österreichers aus St. Andrä am Zicksee nach Hause zu überführen. Frau M., die Ehefrau des Verstorbenen bitte dringend um finanzielle Unterstützung.
Der Pfarrer wurde gebeten, den Betrag per Bargeldüberweisung auf den Namen "Constantin Minzala" zu schicken. Nach der Rückkehr der Ehefrau erhalte er das Geld sofort zurück. Pech für den Betrüger: Der Priester fragte beim Gemeindeamt nach. Dort erfuhr er, dass sich Frau M. und ihre Angehörigen bester Gesundheit erfreuten, so Polizeisprecher Helmut Greiner zur APA. Statt das Geld zu überweisen, benachrichtigte der Priester die Polizei.
Bisher drei bekannte Fälle
Bisher sind nach Angaben der Landespolizeidirektion drei Fälle bekannt, in denen Pfarrer im Burgenland ins Visier von Betrügern gerieten. Stets werde dabei an die Hilfsbereitschaft appelliert. Priester und Mitarbeiter von Pfarrämtern werden deshalb ersucht, bei ähnlich gelagerten Verdachtsfällen die Polizei zu verständigen.
Die Exekutive rät weiters, Telefonate, bei denen man zu Geldaushilfen aufgefordert wird, sofort abzubrechen und sich auf keine Diskussionen einzulassen. Weiters sollte man niemand ins Haus oder in die Wohnung lassen, den man nicht kennt. Eine Kontaktaufnahme sollte besser über die Gegensprechanlage oder bei eingehängter Türsicherungskette erfolgen. Empfohlen wird auch, sich das Aussehen der Person für eine spätere Beschreibung genau einzuprägen.