Der Grenzzaun in Spielfeld wird eine Lücke haben. Ein Grundbesitzer sagt Nein.
Helmut Strobl (72), Architekt und Ex-ÖVP-Kulturstadtrat in Graz, macht den Grenzzaun in Spielfeld nun endgültig zur europaweiten Lachnummer. Der streitbare Grundstücksbesitzer gibt keine Zustimmung zur Errichtung des Zauns auf seinem Grund.
Loch im Grenzzaun könnte 800 Meter lang werden
Nun wird ein etwa 8,1 Meter großes Loch in der Grenzsperre klaffen. Laut Strobl könnten es sogar 35 Meter sein, laut Innenministerium gar 800 Meter, weil auch viele Weinbauern wie der prominente Winzer Erich Polz nicht mitspielen. Strobl ist „aus Prinzip“ gegen das Bauwerk. Auf seinem Grund darf keine Sperre errichtet werden: „Ich mache da nicht mit.“ Der Schweizer Blick titelte: „Ösi-Zaun ist nicht ganz dicht!“
Steiles Gelände
Das Innenministerium habe ihm ein Tor vorgeschlagen, für das er den Schlüssel bekomme, so Strobl. Aber dort sei steiles Gelände und ein Tor nur schwer realisierbar. Das Gelände sei zu unwegsam.
Für die Polizei ist die Haltung des Ex-Politikers kein Problem. „Wo es notwendig ist, werden wir mit Personalressourcen unterstützen“, so Manfred Komericky, stv. Polizeidirektor der Steiermark.
Strobl: »Der Zaun macht keinen Sinn«
Helmut Strobl war ÖVP-Kulturstadtrat in Graz. Im ORF-Steiermark-Interview erklärte er, warum er den Grenzzaun nicht will.
Frage: Sie sagen Nein zum Zaun über Ihr Grundstück. Warum?
Helmut Strobl: Wenn man sich das Gelände vor Ort anschaut, sieht man, dass hier sowieso niemand rüberkommen kann. Das geht rein vom Gelände her nicht. Ich bin das Gebiet mit einem Polizisten abgegangen, auch der findet das sinnlos: „Da müsste man schon ein Luis Trenker sein“, hat der Polizist gesagt, „wenn man hier raufkommen will durch den Wald.“ Das tut keiner.
Frage: Wurden die Anrainer ausreichend in die Planung eingebunden?
Strobl: Man hat das umgekehrt gemacht. Man hat zuerst die Idee und einen Plan gehabt. (…) Da wurde einfach ein Strich gezogen und gesagt: Bitte, führt das durch.