333 Liter Super im Skoda
Das ist Österreichs frechster Benzindieb
17.03.2011
Seit einem Monat hält ein Benzindieb das Land in Atem. 30-mal hat er schon zugeschlagen.
Es waren wohl die horrenden Benzinpreise, die den findigen Unbekannten auf die lukrative Idee gebracht haben. Seit Mitte Februar macht der korpulente Täter die Tankstellen im Osten Österreichs unsicher.
Letzter Tatort Graz: Am Dienstag wartete der Dieb seelenruhig den stärksten Ansturm an den Zapfsäulen einer „Maxi“-Station ab. Als das Personal abgelenkt ist, fährt der Benzin-Pirat vor, öffnet die Hecktüre seines roten Skoda Fabia und füllt seelenruhig einen riesigen Kunststofftank auf der Rückbank des Wagens. Nach 333 Liter ist Schluss, der Super-Dieb gibt Gas und rast, ohne zu zahlen, davon. Zurück bleiben sprachlose Angestellte und eine Fotoserie der Überwachungskamera. Darauf sind auch die Kennzeichen haargenau zu erkennen.
Der Unbekannte schlug schon 30-mal zu
„Das hilft uns aber leider nicht“, ärgert sich ein Fahnder des Landeskriminalamtes Niederösterreich, der dem feisten Freibeuter schon seit Wochen auf den Fersen ist: „Die Taferln wurden jeweils vor den Coups gestohlen und bringen uns daher nicht wirklich weiter.“
Bei der Auswahl seiner Ziele zeigt sich der Gauner äußerst flexibel: Er schlug bereits in Niederösterreich, der Steiermark, dem Burgenland und Oberösterreich zu. Am liebsten besucht er „Jet“- und „Maxi“-Tankstellen. Ein Ermittler: „Bisher ist er mit zwei verschiedenen Wagen aufgetaucht. Einem roten und einem silberfarbenen Skoda Fabia.“
Täter hat bereits kriminelle Konkurrenz
Bei einigen Coups trug der ungefähr 50 Jahre alte Mann Brille und Hut, bei den anderen präsentierte er sich den Überwachungskameras ungeniert ungepflegt. Zeugen wollen auf den Windschutzscheiben der Skodas Vignetten aus Tschechien oder der Slowakei gesehen haben.
Der Kraftstoff-Kriminelle hat übrigens bereits Konkurrenz bekommen. In Wien ist ein Benzindieb mit einem präparierten BMW auf Raubzug. Hinweise an: 059133 30 33 36
Markus Hofer