Franz E.: »Anteilnahme ist sehr groß« +++ ABER: Am Donnerstag klagt er die Republik
Der Schock sitzt noch tief. Franz E. (65) hat vergangenen Mittwoch seine geliebte Frau Maria (54) verloren. Sie ist das Opfer vom Brunnenmarkt in Wien-Ottakring. Kaltblütig mit einer Eisenstange erschlagen. Der mutmaßliche Täter Francis N. (21) sitzt in Einzelhaft.
Anteilnahme ist groß
ÖSTERREICH besuchte den Witwer am Wochenende: „Dieser Mann hat alles zerstört.“ Jetzt muss der pensionierte Fernfahrer das Begräbnis organisieren. Am Dienstag werden alle Details mit dem Bestatter besprochen. „Wir bekommen mit, dass die Anteilnahme der Bevölkerung sehr groß ist“, sagt Franz E. Das gibt ihm derzeit wohl ein wenig Halt.
Viele wollen zum Begräbnis. Tochter Elisabeth ahnt, dass viele Menschen das Begräbnis ihrer Mutter besuchen wollen. Zu ÖSTERREICH sagt sie: „Ich habe kein Problem damit, wenn Leute, die ihr Mitgefühl ausdrücken wollen, kommen.“
Spontane Trauer. Direkt am Tatort am Brunnenmarkt ist die Bestürzung seit dem Mord deutlich sichtbar. Laufend zünden Menschen Kerzen an, legen Blumen und selbst gebastelte Karten hin. Am Samstag gab es eine spontane Trauerkundgebung (siehe Foto unten).
Witwer klagt: War der Tod seiner Frau vermeidbar?
Ein großes Echo löste währenddessen auch die ÖSTERREICH-Story über eine Klage des Witwers Franz E. gegen die Republik auf Amtshaftung aus. Aus seiner Sicht wäre der Tod seiner Frau vermeidbar gewesen. Er meint, Polizei & Co. haben versagt: „Jeder am Brunnenmarkt kannte den Mann und wusste, dass er gefährlich ist. Auch die Polizei wusste, wer er ist, wo er sich aufhält.“
Vorbereitungen. Schon diese Woche beginnen in einer Kanzlei in der Wiener Innenstadt die Vorbereitungen. Anwalt Alfred Boran sagt zu ÖSTERREICH: „Wir werden am Donnerstag diesen Fall ausführlich besprechen.“
Larissa Eckhardt