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Zehntausende im Job

Der Krebs-Report: So viele kämpfen in Österreich um ihr Leben

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Der Krebsreport 2024 berichtet von gravierenden Folgen einer Erkrankung. Jährlich erkranken 44.000 Menschen neu. Mehr als 20.000 sterben in Österreich jährlich an Krebs.

Brustkrebs, Prostatakrebs und Darmkrebs sind die häufigsten Formen der Krebserkrankung in Österreich. 5.500 Neuerkrankungen kommen allein beim Brustkrebs jährlich dazu. Die Überlebenswahrscheinlichkeit ist aber deutlich gestiegen.

Beim Prostatakrebs steigt die Zahl der Fälle. Vor allem bei Männern im fortgeschrittenen Alter. Ein Routinescreening des PSA-Werts ab dem 45. Lebensjahr wird empfohlen. 

Fast eine halbe Million Menschen kämpft mit Krebs

Jedes Jahr erkranken in Österreich über 44.000 Menschen an Krebs, rund 440.000 Personen leben mit einer Krebsdiagnose, Tendenz steigend.  

Zu Beginn 2023 lebten 2,3% der österreichischen Wohnbevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren mit oder nach
einer Krebsdiagnose. Dies sind insgesamt rund 140.000 Personen (59.448 Männer und 77.960 Frauen).

Die häufigsten Krebs-Neuerkrankungen  

Die häufigsten Krebsneuerkrankungen zwischen dem 15. und 64. Lebensjahr sind in absteigender Reihenfolge

  1. Brustkrebs,
  2. Magen-Darm-Krebs,
  3. Lungenkrebs,
  4. Prostatakrebs,
  5. Blutkrebserkrankungen und
  6. Melanome (Hautkrebs).

Sterblichkeit

Jedes Jahr sterben in Österreich mehr als 20.000 Menschen an Krebs.  Für Betroffene, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich ist, müsse man die Hospiz- und Palliativversorgung dringend ausbauen, sagte Eva Katharina Masel von der Österreichischen Palliativgesellschaft und ÖKH. Dafür wurden zwar vom Nationalrat und Bundesrat ein Fonds eingerichtet, und bis dato 108 Millionen Euro an die Bundesländer ausgezahlt, erklärte sie.

Im Burgenland, in Kärnten, Nieder- und Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg würden damit die stationäre und mobile Palliativ- und Hospizbetreuung erweitert oder zumindest der Bedarf dafür erhoben. Was mit dem Geld passierte, sei aber nicht überall nachvollziehbar, hieß es. Aus den anderen drei Bundesländern habe man nämlich auf Anfrage keine Information erhalten, wofür das vom Bund überwiesene Geld genutzt würde.

Viele Erkrankte im Job

"Vierzig Prozent der Menschen, die an Krebs erkranken, sind im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 Jahren", berichtete Kathrin Strasser-Weippl vom Zentrum für Onkologie und Hämatologie des Wilhelminenspitals in Wien. Ein großer Teil von ihnen Arbeitet auch.

Es zeigt sich, dass jährlich durchschnittlich 8.500 Personen zwischen 15 und 64 Jahren eine Krebsdiagnoseerhalten, während sie im Erwerbsleben stehen. Das entspricht 56% aller in diesem Alter erkrankten Menschen.  

Ein Viertel kann 2 Jahre nach der Diagnose nicht mehr arbeiten

Nach zwei Jahren sind knapp ein Viertel (23 Prozent) der Betroffenen, die von Krebs geheilt wurden, nicht mehr berufstätig. Damit die Menschen aufgrund einer Krebserkrankung nicht den Arbeitsplatz verlieren, sei ein effektiver Kündigungsschutz im Krankenstand für Krebspatienten vonnöten, und dass Dienstgeber eine Wiedereingliederungs-Teilzeit gewähren müssen.

Ein stufenweiser Wiedereinstieg in das Berufsleben für Krebspatienten sei zwar schon seit mehreren Jahren möglich, und wurde ab 2018 von 3.800 Menschen in Anspruch genommen, erklärte Sevelda. Dies sei aber nicht allen Betroffenen bekannt und die Dienstgeber seien nicht verpflichtet, einer Wiedereingliederungs-Teilzeit zuzustimmen. Außerdem forderten die Experten einen Ausbau des Angebots für onkologische Rehabilitation.

 
 

Der 4. Österreichische Krebsreport wurde von der Österreichischen Krebshilfe und der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) unter der wissenschaftlichen Leitung von Kathrin Strasser-Weippl erstellt.

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