Helmut Elsner war die zentrale Figur im Bawag-Milliardenkrimi um Karibik-Spekulationen.
Wien. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Elsner mit seiner Frau Ruth im bayrischen Kurort. Er hatte eine kleine Wohnung gemietet, war gesundheitlich schwer angeschlagen: dreifacher Bypass, eine hartnäckige Angina pectoris, Wasser in der Lunge, Bandscheibenvorfall. Dort verstarb er am 18. Jänner, Freitagmittag wurde er am Waldfriedhof St. Zeno beigesetzt.
Milliarden. Elsner war eine der Hauptpersonen in der sogenannten Bawag-Affäre. Die Bank war zwischen 1998 bis 2000 unterer seiner Führung in hochriskante Spekulationsgeschäfte in der Karibik involviert. 1,6 Milliarden Euro wurden in dieser Zeit von Broker Wolfgang Flöttl, Sohn des ehemaligen Bawag-Chefs, verspekuliert.
In den Bilanzen der Bank wurde das jahrelang vertuscht. 2005 flog der Skandal auf. Parallel ist damals auch bekannt geworden, dass der Österreichische Gewerkschaftsbund für die Verluste der Bank mit seinem Streikfonds gehaftet hat und Konten in Liechtenstein unterhielt.
Gerechtigkeit. 2008 wurde Elsner von Richterin Claudia Bandion-Ortner zu zehn Jahren Haft verurteilt. Nach viereinhalb Jahren kam er frei. Seine Herzprobleme machten einen Gefängnisaufenthalt unmöglich. Elsner verlor sein Luxuspenthouse auf dem Dach des ehemaligen Bawag-Gebäudes in Wien sowie seine Villa in Südfrankreich. Er zog nach Bad Reichenhall in Bayern. Jahrelang versuchte er eine Wiederaufnahme seines Verfahrens zu erreichen, er fühlte sich unschuldig. Jetzt ist der Akt für immer geschlossen.