Das Schicksal von Sigrid Klaghofer (51) aus Räcking bei Melk (NÖ) ist stellvertretend für Tausende Betroffene: „Mein Haus ist nicht versichert, keine Gesellschaft hat uns genommen, jetzt ist wieder alles zerstört.“ Ihr Haus steht direkt neben der Donau – rote Zone. Schon 2002 wurde es geflutet: „Damals haben wir keinen Cent von der Versicherung gekriegt“, klagt sie: „Jetzt hat uns das Schicksal wieder eingeholt.“
Sigrid Klaghofer kann nur auf Mittel aus den staatlichen Katastrophenfonds hoffen. 374 Millionen Euro liegen – laut Finanzministerium – im Fonds. Erste Anlaufstelle für Geschädigte sind die Gemeinden. Überall liegen „Erhebungsbögen“ bereit, auf denen der Schaden dokumentiert wird. Für die Schadensschätzung sind die Landesbehörden zuständig. Das soll bis Juli erfolgen. Abgegolten werden etwa 30 Prozent des Schadens, gestaffelt nach Einkommen und Kinderzahl.
Für besondere Härtefälle steht auch der Familieausgleich-Härtefonds zur Verfügung. 2000 Euro Ersthilfe können beantragt werden, wenn die Lebensgrundlage völlig zerstört wurde.
Normale Eigenheim- und Haushaltsversicherungen decken meist nur die Höchstentschädigungssumme von 16.000 Euro ab: „8.000 Euro sind in der Eigenheimversicherung enthalten, 8.000 in der Haushaltsversicherung“, sagt Norbert Heller, Sprecher der UNIQA. Erik Eybl, Leiter der Schadensabteilung der Generali, rechnet allein für sein Institut mit 25.000 Schadensfällen: „Gesamt sind mehr als 100.000 Haushalte betroffen“, so seine Schätzung.
Der volkswirtschaftliche Schaden (zerstörte Straßen, Bahnlinien, Wiederaufbau) dürfte rund drei Milliarden Euro betragen. Nur 420 Millionen davon sind versichert.
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