Keine fette Beute
Die Axt-Räuber erbeuteten nur Billig-Uhren
03.07.2012
Statt den teuren Breitling-Uhren stahlen die Täter nur Massenware.
Nach dem Überfall auf den Juwelier Böhnel neben der Stiftskirche auf der größten Einkaufsstraße Wiens – und das mitten zur besten Geschäftszeit knapp vor Mittag – tippt die Polizei auf eine serbische Tätergruppe. Vermutlich war es wieder eine Gruppierung aus der Verbrecherhochburg Čačak, aus der die berüchtigten Pink Panther kommen – die die Wiener Juweliere seit 2011 regelrecht belagern. Und immer wieder erfolgreich ausrauben.
Rasante Flucht mit Pkw durch Schanigärten
Für Schlagzeilen sorgte der jüngste Coup vor allem wegen der irren Flucht des Quartetts: Der Fahrer machte voll auf The Fast & The Furious, Vienna Edition – und raste auf dem Gehsteig durch die Schanigärten eines Eisgeschäfts und einer Fast-Food-Kette, ehe die Bande gegen die Einbahn in eine Seitengasse bretterte. Dort ließ sie den gestohlenen Audi A4 stehen und rannte mit der Beute davon.
Apropos Beute: Abgesehen hatten es die Täter auf die üblicherweise in der Böhnel-Auslage ausgestellten Breitling-Uhren, von denen jede mindestens 3.000 wert ist.
Täter kamen, ehe Auslage gut bestückt wurde
Tatsächlich erwischt haben die Gangster bei dem Axt-Überfall nur Dutzendware um 200 bis 300 Euro das Stück. Seniorchefin Helga Eisenhardt zu ÖSTERREICH: „Eigentlich hatten wir vor, nach dem Wochenende wieder die besten Stücke in die Auslage zu geben. Doch noch bevor wir dazu gekommen sind, waren die Räuber schon da.“ Die dreisten wie rasanten Pink Panther werden sich jedenfalls grün und blau geärgert haben, als sie die Beute genauer unter die Lupe nahmen.