Die gefährlichsten Straßen Österreichs

Viele Autofahrer fühlen sich auf der Autobahn oder auf Schnellstraßen am unsichersten. Dabei passieren hier die wenigsten Unfälle - sieht man von der niederösterreichischen Todesstrecke S1 ab. Spitzenreiter bei den Unfällen sind die Straßen im Ortsgebiet. Die meisten Toten sind jedoch auf den Freilandstraßen zu beklagen.

Gefährliche Ortschaften
Insgesamt wurden im vorigen Jahr 25.204 Unfälle auf Österreichs Land- und sonstigen Straßen im Ortsgebiet verzeichnet. Auf Autobahnen passierten lediglich 2.387 Unfälle, auf Schnellstraßen gar nur 267.

Diese Zahlen vermitteln den Eindruck, dass das Spazierengehen durch den Ort sehr gefährlich sein kann. „Für Fußgeher ist tatsächlich das Ortsgebiet am gefährlichsten. Für Autofahrer sind es jedoch die Freilandstraßen. Durch die hohe Geschwindigkeit kommt es zu wesentlich mehr Unfalltoten“, so Armin Kaltenegger, Leiter des Bereiches Verkehr und Mobilität des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.

Mehr Tote auf Freilandstraßen
Auf Bundesstraßen passieren im Ortsgebiet 19,8 Prozent aller Unfälle. Die Autobahnen machten hingegen nur 5,8 Prozent der gesamten Unfälle aus. Dort gab es allerdings deutlich mehr Todesopfer. Auf Freilandstraßen wurden 2006 insgesamt 369 PKW-Lenker getötet, im Ortsgebiet kamen nur 63 ums Leben. „Gott sei Dank sind die Zahlen der Getöteten aber rückläufig“, so Kaltenegger.

Oberösterreich führt in der Statistik
Anhand der erhobenen Unfallrate sind die Bundesstraßen in Oberösterreich am gefährlichsten. Mit einer Unfallrate von 1,522 führt das Bundesland vor der Steiermark (1,437), Salzburg (1,396) und Tirol (1,252). „Man kann aber nicht objektiv sagen, dass diese Straßen am gefährlichsten sind. Die in der Statistik angeführte B119 Greiner Straße hat beispielsweise einen extrem hohen Anteil an Motorradbeteiligten. 62 Prozent der Unfälle passieren dort am Wochenende“, so Peter Kaufmann, vom Kuratorium für Verkehrssicherheit in Oberösterreich.

Eine weitere Bundesstraße aus Oberösterreich, die unter den Top 5 der höchsten Unfallsraten liegt, ist die B139 Kremstaler Straße. Dort passieren häufig Auffahrunfälle, da diese durch die umliegenden Einkaufszentren eine sehr hohe Verkehrsdichte aufweist. „Dieses Problem existiert aber so gut wie auf allen Straßen am Rande von Ballungszentren“, meint Kaufmann.

Top 10 der gefährlichsten Strecken: (Tabelle)
Die Unfallrate beschreibt die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden in einem Jahr pro zurückgelegter Million Kfz-Killometer. Die Zahl der Verkehrstoten wurde hier nicht miteinberechnet, auch leichte Auffahrunfälle oder Alleinunfälle mit Motorrädern zählen.
(Zahlen aus 2000/2001)