Über 500 Jahre ist Innsbrucks berühmtestes Dach alt. Errichtet wurde es unter Maximilian I.
Das Wahrzeichen der Tiroler Landeshauptstadt, das "Goldene Dachl", ist über ein halbes Jahrtausend alt. Der spätgotische Prunkerker entstand 1494 bis 1496, als Innsbruck unter Maximilian I. Zentrum der Weltpolitik der Habsburger war. Maximilian I. ließ das Goldene Dachl anläßlich seiner Hochzeit mit Bianca Maria Sforza von Mailand errichten.
Vergoldete Schindeln
Unter Maximilian war Innsbruck das Zentrum
Europas. Wo sich heute Dutzende von Touristen tummeln, fanden zu Zeiten
dieses Herrschers Ritterturniere statt. Das Goldene Dachl fungierte dabei
auch als Zuschauerloge des Hofes. Der berühmte Erker verdankt seinen Namen
den 2.657 feuervergoldeten Schindeln.
Offene Loggia
Um das Wahrzeichen rankt sich die Legende, "Herzog
Friedl mit der leeren Tasche" habe den Erker mit "Goldschindeln" decken
lassen, um zu beweisen, daß er gar keine leere Tasche habe. In Wahrheit war
es aber Maximilian I., der den Erker errichten ließ. Bei der Errichtung
handelte es sich nicht um einen Neubau, sondern um einen "Umbau" eines
schlichten Hauserkers durch eine im Erdgeschoß eingefügte Scheinarchitektur
und eine offene Loggia im zweiten Stock.
Reliefs zeigen Maurentanz
Über das Alter des 16 Meter hohen
Wahrzeichens geben Wappendarstellungen im Netzrippengewölbe der Loggia
Auskunft. Der Bau erfolgte demnach in den Jahren 1494 bis 1496. Als
kunsthistorisch bedeutsam gelten unter anderem Reliefs an der Brüstung der
Loggia, welche den am Ende des 15. Jahrhunderts von den Mauren in Spanien
ausgehenden "Moreskentanz", einen Liebestanz, darstellen.