Chronologie
Die großen Schlepper-Fälle in Österreich
10.10.2009
Schlepperkriminalität: 1993 starben fünf Menschen. Hier alle großen Fälle.
64 Türken hat eine Schlepperbande von Istanbul nach Wien bringen wollen. Die Frauen, Kinder und Männer waren 24 Stunden lang in zwei Lkw eingepfercht gewesen. Drei Verdächtige wurden in der Nacht auf Samstag in Niederösterreich festgenommen. Ein besonders schwerer Fall von Schlepperkriminalität datiert aus dem Jahr 1993: Am 26. Jänner wurden damals auf einem Parkplatz der Südautobahn bei Leobersdorf (Bezirk Baden) die Leichen von fünf bei einem Menschenschmuggel erstickten Singhalesen aus Sri Lanka entdeckt. Im Folgenden einige große Fälle der vergangenen Jahre:
2. Oktober 2009
Das Bundeskriminalamt berichtet, dass
Polizisten in Österreich einen Schlepperring ausgehoben haben. Zehn
Personen, neun Kosovo-Albaner und eine Österreicherin, befinden sich in
Haft. Die Gruppe wird verdächtigt, seit Mai 2008 mehrere hundert Personen
aus dem Kosovo und Albanien nach Österreich und weiter in andere EU-Staaten
geschleust zu haben. Pro Person verlangten sie dafür zwischen 2.500 und
8.000 Euro.
5. September 2009
Ein 49-jähriger Serbe, der sieben
Kosovo-Albaner illegal nach Frankreich und Deutschland bringen wollte, wird
auf der Westautobahn (A1) bei Enns (Bezirk Linz) in Oberösterreich gefasst.
Aus dem Wagen des Mannes steigen neben dem Fahrer sieben Personen aus, eine
Familie aus dem Kosovo mit drei Kindern im Alter von drei, vier und zehn
Jahren, deren Schwager, sowie ein weiterer Kosovo-Albaner. Die Familie hatte
für die Schleusung nach Frankreich 500 Euro pro Person gezahlt.
1. April 2009
In Zusammenarbeit von internationalen und
österreichischen Polizeibehörden gelingt ein schwerer Schlag gegen eine
professionell organisierte Schlepperorganisation. 61 Personen werden in vier
europäischen Ländern festgenommen, darunter auch ein Mann und eine Frau aus
der Steiermark. Österreich diente als Transitland auf dem Weg nach
Deutschland, in die Schweiz und nach Frankreich. Die Hauptgruppe der
Geschleppten waren türkische Kurden.
4. Februar 2009
Sechs Personen - darunter drei Kinder - hat
ein Menschenschmuggler aus Serbien in seinem Lkw. Er wird Westautobahn (A1)
in Oberösterreich geschnappt.
29. März 2008
Fünf Mitglieder einer Schlepperbande aus
Moldawien erwischt die Polizei in Tirol. Sie wollten mit Hilfe erschlichener
Schengen-Visa 31 Landsleute in drei Kleinbussen nach Italien bringen.
16. Oktober 2008
Zwei mutmaßliche Schlepper werden in
Poysdorf (Bezirk Mistelbach) nach kurzer Verfolgung angehalten. In ihren
Fahrzeugen mit polnischen Kennzeichen befinden sich acht russische
Staatsangehörige.
14. September 2007
Insgesamt 47 illegale Einwanderer werden
am Grenzübergang Berg (Bezirk Bruck an der Leitha) in Niederösterreich
aufgegriffen. Die Ukrainer und Moldawier wurden in Lkw versteckt. 37
Personen befanden sich in dem ersten Schwertransporter, vier Männer und
sechs Frauen versuchten ebenfalls mit einem Fahrzeug ins Bundesgebiet zu
gelangen. Zwei litauische Schlepper kommen in Haft.
2. Juli 2004
Zwölf Haft- und 15 Hausdurchsuchungsbefehle in
Österreich, Deutschland und Tschechien: Diese Bilanz zieht die
Kriminalabteilung NÖ im Zusammenhang mit seit März laufenden Ermittlungen
gegen eine hierzulande etablierte, international tätige
Schlepperorganisation. Der Ring soll "seit mindestens 2002" aktiv und darauf
spezialisiert gewesen sein, vorwiegend türkische Staatsbürger kurdischer
Abstammung nach Österreich und in andere Länder der EU zu schleppen.
8. Juni 2004
In Wien wird ein Schlag gegen die chinesische
Schleppermafia geführt. Für fünf Verdächtige klicken die Handschellen. Die
Bande soll nach Angaben des Bundeskriminalamts seit dem vorangegangenen Jahr
bis zu 1.800 Menschen aus China nach Österreich geschleust haben. Die
Geschleppten, die als vermeintliche Studenten kamen, zahlten pro Person
15.000 bis 18.000 Euro.
3. November 2003
Die Behörden berichten von einer Aktion
gegen eine Schlepperbande in Ostösterreich. Die Organisation soll seit 1994
bis zu 10.000 Menschen, vorwiegend Kosovo-Albaner, illegal in die EU
gebracht haben. Die Migranten wurden vielfach unter menschenunwürdigen
Verhältnissen transportiert, zum Beispiel in Verstecken von Reisebussen oder
im Kofferraum von Pkw. Eine Spezialeinheit hat in Zusammenarbeit mit
ungarischen Kollegen 17 Verdächtige festgenommen. Allein seit Anfang 2001
sollen sie mindestens 2.000 Menschen nach Österreich und weiter in den
EU-Raum geschmuggelt haben.
10. August 2001
Im Bezirk Gänserndorf (Niederösterreich)
werden insgesamt 107 Personen - 74 Afghanen, 14 Somalier, acht
Bangladescher, vier Inder, drei Algerier, zwei Iraker, ein Iraner und ein
Syrier - von Beamten des Grenzüberwachungspostens Dürnkrut gemeinsam mit
Bundesheersoldaten entdeckt. In der Gruppe sind auch elf Frauen und 26
Kinder. Ferner stoßen Beamte in Gmünd am örtlichen Bahnhof fünf illegal
eingereiste Armenier. Weitere 28 Personen werden im Burgenland gestellt.