Größte Vor- und Nachteile
Die letzten Geheimnisse über "Gras"
29.01.2017
Zu den Vor- und Nachteilen von Marihuana gibt es Zehntausende Studien. Hier die wichtigsten Fakten.
Das Thema Cannabiskonsum spaltet die Menschen: "Marihuana ist schlecht" trifft auf "Marihuana ist gut". Zu beiden Standpunkten gibt es Tausende medizinische Studien. Nun haben Forscher der "National Academies of Sciences, Engineering and Medicine" mehr als 10.000 Studien der letzten 18 Jahre zusammengefasst und die Vor- und Nachteile dokumentiert.
Die Wissenschaftler stellten daraufhin eine Liste mit 100 Vor- und Nachteilen auf. Hier finden Sie die wichtigsten Aussagen über "Gras" nun aufgelistet.
Vorteile
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Marihuana hilft Schmerzpatienten: In mehreren Ländern der Welt werden chronisch kranke Menschen bereits mit Cannabis therapiert. Vor kurzem wurde auch in Deutschland der Zugang zu medizinischem Marihuana gelockert. Dieser Vorteil der Droge ist gut belegt, die Patienten berichten von einer deutlichen Reduktion ihrer Schmerzen. Bei Krebspatienten kann Marihuana gegen die Übelkeit nach der Chemotherapie helfen.
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Marihuana erhöht das Krebsrisiko nicht: Auch diese Aussage wurde in vielen Studien belegt: Während Menschen, die Zigaretten rauchen, leichter an Lungen- oder Kehlkopfkrebs erkranken, soll dies beim Rauchen von "Gras" nicht der Fall sein.
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Marihuana schadet nicht der Intelligenz: Die Konsumenten von Marihuana haben nicht mehr Probleme im Ausbildungs- oder Berufsleben als Menschen, die nicht rauchen. In begrenztem Ausmaß gibt es jedoch Beweise für ein eingeschränktes Erinnerungsvermögen bei Langzeitkonsumenten.
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Marihuana ist keine Einstiegsdroge: Diese Aussage ist nur mittelmäßig gut belegt: In begrenztem Ausmaß gibt es Beweise dafür, dass Cannabis Lust auf andere Drogen wie Alkohol oder Tabletten machen kann.
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Marihuana hilft womöglich bei Schlafstörungen und HIV-Patienten: Schlecht belegt ist die Aussage, dass Marihuana "effektiv" gegen Schlafstörungen sei und Menschen mit Tourette-Syndrom oder Post-traumatischer Belastungsstörung beruhige. Auch dass Marihuana HIV-Erkrankten gegen die Appetitlosigkeit helfe, ist nur schlecht belegt.
Nachteile
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Marihuana führt zu mehr Unfällen: Sicher ist, dass Menschen, die Marihuana konsumieren und danach Auto fahren mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Unfall bauen.
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Marihuana kann zu Atemwegserkrankungen führen: Der Konsum von Cannabis führt des Öfteren zu Bronchitis und anderen Erkrankungen der Atemwege.
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Marihuana kann zu Herzprobleme führen: Forscher sind sich nicht ganz einig, ob das Rauchen von "Gras" das Herzinfarkt-Risiko steigert.
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Marihuana kann psychische Störungen verursachen: Studien ergaben, dass der Konsum von Marihuana höchstwahrscheinlich das Risiko erhöht, an Schizophrenie, sozialen Störungen, Depressionen oder anderen Psychosen zu erkranken.
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Marihuana erhöht die Suizidgefahr: Menschen, die häufig Marihuana rauchen, denken öfter über Selbstmord nach.
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Marihuana kann (kurzzeitig) dumm machen: Unmittelbar nach dem Rauchen sind die Lernfähigkeit, die Aufmerksamkeit und das Erinnerungsvermögen eingeschränkt.
Zusammenfassung
Einig sind sich die Studien jedenfalls darin, dass Marihuana weniger Schaden zufügt als andere Drogen. Dennoch ist der Konsum gefährlich. Für Schmerzpatienten ist die Droge gut geeignet, sie kann jedoch auch psychische Schäden verursachen.