Brutaler Überfall

Diebe traktierten Opfer mit Elektroschocks

10.07.2010

Brutaler Überfall bei Zwettl: Drei Männer raubten einen Fleischhauer aus. Dabei wendeten sich rohe Gewalt an, der 62-Jährige wurde mit einem Elektroschocker misshandelt. Das Trio ist flüchtig, die Polizei fahndet fieberhaft.

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Die ermittelnde Raubgruppe zollt dem Opfer aus Göpfritz an der Wild jedenfalls großen Respekt. Chefinspektor Burgsteiner: "Das kommt nicht jeden Tag vor, dass die Täter um Hilfe schreien..."

Aber zunächst die (Vor-)Geschichte: In der Nacht auf Freitag legte sich der pensionierte Fleischhauer und Präsident des örtlichen Fußballklubs Erwin Hofbauer nach dem Wirtshaus daheim nieder. „Es war schon nach drei Uhr, als mich verdächtige Geräusche weckten.“

Dialekt
Im Schlafzimmer waren zwei Maskenmänner, die in breitestem NÖ-Dialekt „Her mit die 40.000“ forderten. „Ich bin als Viehhändler noch immer aktiv und vielleicht wussten sie deshalb, dass bei mir etwas zu holen sein könnte. Leicht hab ich es ihnen aber nicht gemacht“, meint der 62-Jährige im ÖSTERREICH-Interview.

Elektroschocker
Selbst ein Hüne, gab er den Abgreifern Saures: einer machte einen unfreiwilligen Salto über den Tisch, der zweite landete im Kasten. Beide jammerten drauf los, bis ein dritter vermummter Täter ins Zimmer kam, dem wehrhaften Waldviertler mit einer Eisenstange eins überzog. Der tapfere Senior gab immer noch nicht auf – da zückten die Männer einen Pfefferspray und einen Elektroschocker, bis Erwin Hofbauer k.o. ging.

Eingesperrt
"Sie haben mich mit Leukoplast gefesselt und auf Klo gesperrt“, erinnert sich Hofbauer nur noch bruchstückhaft im Spital in Waidhofen an der Thaya. Auf seinem Kopf hat er einen Verband, der Schädel brummt, eine Platzwunde musste behandelt worden. Seine Lebensgefährtin Veronika sitzt neben ihm am Krankenbett und: „Er konnte sich selbst befreien, ist ins Freie gerobbt, wo ihn unser Knecht gefunden hat.“ Die Beute der Maskenmänner: einige tausend Euro. Das Paar muss erst nachrechnen, wie viel tatsächlich fehlt.

Besonderes Pech für den Niedergeschlagenen: Laut ihren Nachbarn Maria und Doris Steinbauer hat der bullige Viehhändler vor zwei Wochen beim Verladen von Vieh die Ladewand eines Transporters auf die den Kopf bekommen. Erst am Mittwoch waren die Nähte gezogen worden - jetzt musste er erneut am Kopf genäht werden.

Die als korpulent beschriebenen Täter sollen jeweils 1,80 bis 1,85 Meter groß sein. Sie waren dunkel bekleidet. Hinweise auf das Trio sind an das Landeskriminalamt NÖ (Tel.: 059133 - 30-3333) bzw. an jede Polizeiinspektion erbeten.

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