Wiener Spitzen-Polizist verfolgt 300 Hinweise - 4 neue Fälle in Wien.
Gerhard Haimeder steht vor einem der schwierigsten Fälle seines Lebens. Er ist der Fahnder, der den irren Heckenschützen jagt.
Haimeder ist einer der profiliertesten Polizeibeamten des Landes. Bei allen großen Fällen, in denen es um Leib und Leben der Opfer geht, werden er und seine erfahrenen Ermittler eingesetzt. Der Oberstleutnant im Landeskriminalamt ist aktuell auch für den jüngsten Mord in der Hauptstadt, dem Tötungsdelikt an der Millionärin Elisabeth Wieninger-Forster (48), zuständig.
Der Fall des wahnsinnigen Snipers ist für Haimeder und seine Fahnder (Gruppe Schneider) genauso knifflig. Bei ihnen sind bis Sonntagabend mehr als 300 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Doch eine heiße Spur ist bislang nicht darunter.
Erneut drei Opfer durch einen Schuss verletzt
Die Hoffnung der Haimeder-Ermittler ruht jetzt auch auf den vier neuesten Taten des Snipers, die am Wochenende bekannt geworden sind. Wie berichtet, schlug der hinterlistige Heckenschütze am 15. September nachts noch viermal mit seinem Luftdruckgewehr (Kaliber 4,5 mm) zu. Zweimal im 15. Bezirk, einmal im 12. und ein weiteres Mal im 4. Bezirk. Drei Personen wurden dabei verletzt.
Die Bilanz des Irren stieg damit auf 21 Taten an, 18 Wiener wurden dabei verletzt. Am schwersten ein Polizeibeamter (36), dem in den Hals geschossen worden war. Er musste notoperiert werden. Die anderen Opfer kamen mit Blutergüssen und kleinen Wunden davon.
Sonderkontrollen nach
einem hellen Kleinwagen
Gerhard Haimeder und seine Kollegen hoffen, dass bei den jüngsten Anschlägen möglicherweise Augenzeugen verwertbare Beobachtungen gemacht haben.
Es ist denkbar, dass erneut ein heller Kleinwagen in der Nähe der Tatorte gesehen wurde, nach dem seit Tagen auch mit Schwerpunkt-Verkehrskontrollen gesucht wird. M. Koch