Der Dekan des Dekanates Feldkirch, Herbert Spieler, übt heftige Kritik an der Diözese Feldkirch wegen der Vorgangsweise im Fall eines Vater werdenden Priesters.
Es stimme eindeutig, dass dem Pfarrer von der Diözese nahe gelegt und gesagt worden sei, dass er gehen müsse, so Spieler am Donnerstag in einem Interview. Die Diözese bzw. Bischof Elmar Fischer wollten dazu keine Stellungnahme abgeben.
Pfarrer steht zu Frau und Kind
Der betreffende Pfarrer hatte in
einer offiziellen Stellungnahme am Dienstag erklärt, dass er zu seiner
Partnerschaft und seinem Kind stehen wolle. Außerdem verkündete er am
Sonntag im Gottesdienst: „Es fällt mir nicht leicht, was ich jetzt sage. Ich
werde Vater." Deshalb bestehe die Notwendigkeit, seine Tätigkeit als Pfarrer
aufzugeben. Er habe Bischof Fischer um Dienstfreistellung gebeten.
Wird in Slowakei zurückkehren
Den Zölibat stellte der
Priester dabei nicht in Frage: "Ich sehe den um des Reiches Gottes willen
frei gewählten Zölibat nach wie vor als eine dem Amt und der Aufgabe des
Priesters dienliche Lebensform", sagte der werdende Vater. Gemäß seinen
Angaben wird er gemeinsam mit der Kindesmutter in seine Heimat Slowakei
zurückkehren.
Dekan kritisiert Diözese
Dem Rundfunk-Bericht zufolge
missfällt Spieler zum einen, dass der Priester nicht zumindest als in
seelsorgerischer oder anderer sozialer Tätigkeit im Land bleiben dürfe. "Ich
bin überzeugt, dass die Obrigkeit ihm gesagt hat 'Wir können nicht anders'",
so Spieler. Dies sei aber natürlich Ansichts- oder Auffassungssache. Zum
anderen kritisierte der Dekan, dass der Priester wegen eines Kindes
ausgerechnet vor Weihnachten, dem Fest des Kindes, gehen müsse.
Hätte sich der Priester zuerst ans Dekanat gewandt, hätte er mit ihm zumindest vereinbart, dass er über Weihnachten da bleiben solle, sagte der Dekan. Die Diözese äußerte sich lediglich dahin gehend, dass es bis weit ins nächste Jahr Gespräche zu dieser Thematik und dem Zölibat im Allgemeinen geben müsse.