180 Tonnen Gift-Fleisch gelangten offenbar auch nach Österreich, eine geringe Menge davon soll auch verkauft und damit gegessen worden sein.
180 Tonnen möglicherweise Dioxin-belastetes Schweinefleisch sind nach dem Skandal in Irland nach Österreich gelangt. Ein sehr geringer Anteil davon sei bereits verarbeitet und an Geschäfte weiterverkauft worden, sagte Ulrich Herzog, zuständiger Bereichsleiter des Gesundheitsministeriums.
Damit gilt es als sicher, dass Teile davon auch verzehrt worden sind. Betroffen seien Produkte mit einem Herstellungsdatum ab dem 1. September. Aufgrund des Ablaufdatums und der langen Zeitspanne sei ein Teil der Waren daher schon verkauft bzw. konsumiert worden, erklärte Herzog. Ab sofort sei das Schweinefleisch in den Supermarktregalen aber auf jeden wieder Fall Dioxin-frei. Das bereits an Konsumenten verkaufte Schweinefleisch lasse sich nicht mehr rückholen.
Keine Gefahr für den Verbraucher
Die Produkte könnten sich
auch noch in den Lagern der Geschäfte bzw. in Supermarktregalen befinden, so
Ulrich. Eine Gefahr für Verbraucher schließt das Gesundheitsministerium aus.
Die EU-Lebensmittelbehörde habe Entwarnung gegeben. "Es ist nicht
davon auszugehen, dass jemand Schaden genommen hat", betonte der
Bereichsleiter. Dioxin sei zwar grundsätzlich eine krebserregende Substanz -
die geringen Mengen, die in dem Schweinefleisch vermutet werden, seien
allerdings unbedenklich.
Tatsächliche Dioxin-Belastung muss erst festgestellt werden
Das
möglicherweise kontaminierte Fleisch sei zum Großteil nicht aus den vier
Verarbeitungsbetrieben in Wien, Tirol, Oberösterreich und der Steiermark
ausgeliefert worden. Die Waren wurden gesperrt, Proben befinden sich nun bei
der Untersuchung, die einige Tage dauern könne. Ob es tatsächlich eine
Dioxin-Belastung gebe, muss laut Ulrich erst festgestellt werden. Nur zehn
Prozent der Waren aus Irland seien tatsächlich belastet, zurückgezogen
wurden jedoch alle Produkte aus dem fraglichen Zeitraum, erklärte er.
Teil des Fleischs nach der Verarbeitung wieder exportiert
Ein
weiterer Teil des Fleisches, das über Deutschland nach Österreich importiert
wurde, sei nach der Verarbeitung wieder exportiert worden, so der
Bereichsleiter. Diese Information sei über das Schnellwarnsystem der EU
(RASFF) weitergegeben worden. Dass belastete Schweinefleischhälften aus
Irland exportiert worden war, ist den Behörden seit 6. Dezember bekannt. Die
erhöhte PCB-Konzentration als Indikatoren für die Dioxinkontamination wird
auf verseuchtes Futtermittel zurückgeführt. Über die Importe nach Österreich
wurde am Mittwoch informiert.
200-fach erhöhter Wert
Da Dioxin ein krebserregender Stoff
sei, gelte in Österreich eine Nulltoleranz im Piktogramm-Bereich - dies sei
auch der Grund für die Sperre der Waren, so Herzog. In den Proben in Irland
war ein bis zu 200-fach erhöhter Wert nachgewiesen worden. Die betroffene
Menge von 180 Tonnen sei, verglichen mit der pro Jahr verzehrten
Schweinefleischmenge von rund 500.000 Tonnen, sehr gering..
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