Auch bei uns
Döner im Visier der Fahnder
18.02.2013Jetzt ermitteln die Lebensmittel-Fahnder auch gegen heimisches Kebab.
Gleich auf der ersten Probe, die Verena Peterseil (29) aus dem Labor-Kühlschrank nimmt, steht in dicken Lettern „Kebab“ drauf. Fast 30 Milligramm tiefgefrorenes Dönerfleisch aus einem Supermarkt steckt in dem Röhrchen. Es ist eine von derzeit 37 Proben, die im Ages-Institut am Stadtrand von Wien auf ihre DNA-Analyse warten. Seit Montag vergangener Woche kontrolliert die Biochemikerin gemeinsam mit ihren Mitarbeitern das Fleisch aus Fertiggerichten wie am Fließband.
Kebab aus Imbiss-Standln war bisher zwar noch nicht dabei, doch laut dem Gesundheitsministerium könnte sich das bald ändern – diese Woche soll über die Ausweitung der Stichproben diskutiert werden. Was auf der Bundesebene erst noch besprochen werden muss, haben die Länder längst selbst in die Hand genommen. „Wir kontrollieren seit Tagen schon Kebab-Standler“, sagt Lebensmittelinspektor Alexander Hengl vom Marktamt in Wien.
Der Skandal am Spieß enthält Schweinefleisch
Erst Mitte der Woche soll es Döner-Ergebnisse bei der MA 38 geben. In Deutschland platzte am Sonntag die Kebab-Bombe: Das RTL-Magazin Extra hatte 20 Proben von Dönerspießen aus Imbissläden in Berlin und Leipzig genommen. Das Schock-Ergebnis: Der beliebte Snack enthielt statt Lamm und Huhn, auch Pferd und Schwein. Eine Katastrophe – vor allem für Muslime. Bei ihnen ist Schweinefleisch verboten.
Im AGES-Institut hat Verena Perterseil kein Schweinefleisch gefunden, wo es nicht reingehört. Aber die Kontrollen dauern an. Als Nächstes ist die Kebab-Probe im Röhrchen an der Reihe. In den nächsten zwei Tagen wird es zersetzt, gedreht und analysiert. Dann erst weiß die Expertin: Der Supermarkt-Kebab besteht aus...