Aussage in Prozess

Donauinselvergewaltigung: Das sagt das Opfer

Teilen

21-Jährige per Videokonferenz aus Slowakei zugeschalten.

Am Dienstag ist im Wiener Landesgericht für Strafsachen der Prozess um eine versuchte Vergewaltigung am heurigen Donauinselfest fortgesetzt worden. Das mutmaßliche Opfer - eine 21 Jahre alte Erasmus-Studentin aus der Slowakei, die mittlerweile in ihre Heimat zurückgekehrt ist - sagte im Weg einer Videokonferenz als Zeugin aus. Während ihrer Befragung wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen.

Die junge Frau dürfte - wie sich aus dem weiteren Verfahrensverlauf ergab - dabei geschildert haben, wie sie zunächst vor dem Bereich einer Bühne vom Angeklagten - einem 19-jährigen Afghanen - beim gemeinsamen Tanzen am Gesicht und im Bauchbereich berührt wurde. Als sie sich vom Gelände entfernte, folgte ihr der Bursch, und ihrer Darstellung zufolge soll er sie gewaltsam gepackt, ins Gebüsch gezerrt und versucht haben, ihr das T-Shirt auszuziehen.

Mit dieser Schilderung konfrontiert, blieb der Angeklagte bei seinen bisherigen Angaben. "Sex wäre gar nicht möglich gewesen, weil sehr viele Leute da waren." Auf die Frage, was ihm durch den Kopf ging, als er mit der 21-Jährigen am Boden lag, meinte er: "Ich wollte die junge Dame fragen, ob sie mit mir nach Hause gehen will." Weiters gab er zu bedenken: "Wenn sie das alles nicht wollte, warum hat sie dann mit mir getanzt? Und sich nicht gegen die Küsse gewehrt? Wenn sie das nicht wollte, hätte sie zumindest meine Hand wegtun können."

Die inkriminierten Vorgänge hatten sich am 24. Juni gegen 23.00 Uhr abgespielt. Die Studentin, die ein Erasmus-Semester im benachbarten Ausland verbracht hatte, wollte ihre letzten Tage in Wien genießen. Der Angeklagte soll sie laut Anklage zunächst beim Tanzen umklammert, zu küssen versucht, gestreichelt und im Intimbereich betastet haben. Als die junge Frau sich losriss und den Bereich vor der Bühne fluchtartig verließ, soll er ihr gefolgt sein, sie mit einem Würgegriff gepackt und ins Gebüsch gezogen haben. Beamte der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) bekamen das mit und schritten ein, als der Afghane auf der Frau saß. Ein Beamter zog den 19-Jährigen zur Seite und sprach die Festnahme aus.

Der Angeklagte, der im Jänner 2015 nach Österreich gekommen war, hatte demgegenüber schon am ersten Verhandlungstag Anfang August erklärt, die 21-Jährige habe sich "freizügig" verhalten. Sie habe sich von ihm küssen lassen, seine Annäherungen sogar erwidert und den Eindruck erweckt, sie würde sich von ihm nach Hause begleiten lassen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten