Schon halbes Dutzend Autos abgefackelt

Dreiste Rammbock-Bande narrt seit Wochen die Polizei

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In der Nacht auf Montag wachte halb Wiener Neustadt wegen eines irren Knalls auf.

Wien, NÖ. Schauplatz des jüngsten Coups einer mutmaßlichen Ost-Bande, die seit Wochen bei uns umgeht und nicht zu stoppen ist, war um 3.20 Uhr das Dorotheum in der verwinkelten Innenstadt von Wiener Neustadt.

Weil man dort mit einem Rammbockauto – der üblichen Methode der mehrköpfigen Gruppierung – zu wenig Tempo draufbekommt oder weil sie einfach etwas Neues ausprobieren wollten, setzten die Täter diesmal Sprengstoff ein, um die Auslage zu knacken und an die Beute zu gelangen. Der Krach der folgenden Explosion war gewaltig, in sozialen Medien berichten Einwohner, dass sie den Knall noch an den Ausläufern des Stadtgebiets gehört haben.

Einbruch in Wiener Neustadt
© Thomas Lenger/monatsrevue.at
× Einbruch in Wiener Neustadt

Irre Verfolgungsjagd über die Südautobahn

Vollgas. Durch die Sprengung der Auslagenscheibe, die hernach verstreut in der Fußgängerzone lag, wurden auch andere Gebäude der Umgebung beschädigt – Uhren oder Juwelen erbeutete die Brutalo-Eindringlinge allerdings keine. Denn die Polizei war so schnell vor Ort, dass der Gaunerschaft in ihrem in Wien gestohlenem BMW nichts anderes übrig blieb, als mit Vollgas das Weite zu suchen.

Einbruch in Wiener Neustadt
© Thomas Lenger/monatsrevue.at
× Einbruch in Wiener Neustadt

Die Verfolgungsjagd ging bis zur nahen Südautobahn – doch der offenbar rennfahrermäßig ausgebildete Chauffeur konnte alles Blaulicht abhängen. Etwa 20 Minuten später wurde das Fluchtauto im 30 Kilometer entfernten Weigelsdorf entdeckt. Wie üblich angezündet, um alle Spuren zu vernichten und um auf ein weiteres wohl ebenfalls entwendetes Fahrzeug umzusteigen und ins nächste Versteck zu rasen. Der nächste (dort geplante) Coup ist so gut wie fix.

Dreiste Bande narrt seit Wochen die Polizei

Nach dem Donau-Zentrum-Coup versteckten sich die Täter in einem Lieferwagen.

Rammbock-Bande
© Privat
× Rammbock-Bande

Rammbock-Bande
© Privat
× Rammbock-Bande

Den Sprinter, den sie im Gewerbegebiet von Gerasdorf geparkt hatten und der Ende vergangener Woche offenbar als Stützpunkt diente, fackelten sie ebenso ab wie einen daneben geparkten Renault Mégane Scenic (das zweite Lieblingsauto der Rammbock-Täter). Einen Monat davor hatte die Bande bei einem Juwelier in der SCS zugeschlagen, auf ihr Konto dürfte auch ein Coup auf eine Nobelboutique in der Wiener City gehen.

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