Heute: Schlussplädoyers - Arzt soll im Gericht sein.
Endspurt im Prozess um den Intensivmediziner Eugen Adelsmayr (52), der seit Juli vergangenen Jahres in Dubai vor Gericht steht. Heute ist die letzte Verhandlung im Mordprozess um den Bad Ischler. Ihm droht die Todesstrafe.
Seit einigen Tagen befand sich Adelsmayr auf ‚Tauchstation‘. Niemand erreichte ihn. Der Grund, so Insider: Seine Anwälte befahlen ihm, öffentlich nichts mehr zu sagen, um seine Chancen auf Freispruch nicht zu mildern.
Bis zuletzt wurde gerätselt, ob Adelsmayr überhaupt zum heutigen Gerichts-Termin auftaucht. Elisabeth Ellison-Kramer, Chefin der Rechtsabteilung im Außenministerium, glaubt fix daran. Juristisch gesehen, könnte er auch in Bad Ischl bleiben. Wichtig wird sein Erscheinen vor Gericht erst bei der Verkündung des Urteils in drei oder vier Wochen.
Heute geht der Arzt ein enormes Risiko ein, wenn er erscheint: Ihm könnte danach die Ausreise nach Österreich verwehrt werden. Denn: Bislang durfte Adelsmayr zwischen den Prozessterminen das Land nur verlassen, um seine schwer kranke Frau in Bad Ischl zu pflegen. Im Jänner verstarb seine Frau, die Juristen könnten ihn im Wüstenstaat behalten.
© APA/ Gindl
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Juristische Bombe soll für gutes Prozess-Ende sorgen
Alle Juristen sind sich jedoch einig, dass der Prozess ein gutes Ende nehmen wird. Die Beweislage spreche für die Unschuld des Mediziners. Im Dezember hatten die Anwälte des Arztes eine juristische Bombe platzen lassen: Sie belegten, dass ein Gutachten des staatlichen Krankenhausbetreibers Dubai Health Authority manipuliert worden sei.
ÖSTERREICH: Herr Botschafter, Sie sind in Kontakt mit Dr. Adelsmayr. Wie geht es ihm kurz vor dem letzten Verhandlungstag?
Julius Lauritsch: Natürlich ist Herr Dr. Adelsmayr sehr nervös vor dem, was ihn heute erwartet, wie die Schlussplädoyers sein werden und wie dann alles weitergeht. Das ist doch normal.
ÖSTERREICH: Wird er denn überhaupt im Gerichtssaal in Dubai dabei sein oder bleibt er in Österreich?
Lauritsch: Ich bin mir ganz sicher, dass Herr Dr. Adelsmayr heute hier sein wird. Ich habe ihn so kennengelernt.
Österreich: Was glauben Sie, wie wird das Urteil in drei bzw. vier Wochen lauten?
Lauritsch: Die Chancen stehen sehr gut, dass er freikommt. Seine Anwälte haben bewiesen, dass viele angebliche Beweise gefälscht waren.
© TZ Österreich Schwarzl
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